Aufruf zum langen Marsch für die Freiheit Öcalans

Das Komitee für die Freiheit Öcalans und aller politischen Gefangenen ruft auch für 2019 zur Teilnahme am langen Marsch vom 11. bis 16. Februar auf. Beendet wird der lange Marsch mit der Teilnahme an der Großdemonstration in Straßburg.

„Seit dem Langen Marsch im vergangenen Jahr sind wir in unserem Kampf für eine freie Gesellschaft jenseits von Staat, Macht und Gewalt weitere Schritte gegangen. Die kurdische Freiheitsbewegung mit ihrer gesellschaftlichen Perspektive von Frauenbefreiung, basisdemokratischen Strukturen und ökologischer Verantwortlichkeit gewinnt zunehmend an Anziehungskraft“, heißt es in dem Aufruf des Komitees für die Freiheit Öcalans und aller politischen Gefangenen zum langen Marsch, der am 11. Februar unter dem Motto „Für Frieden und Demokratie – Freiheit für Abdullah Öcalan“ beginnen und mit der Teilnahme an der jährlich stattfindenden Demonstration in Straßburg am 16. Februar 2019 enden wird. Interessierte Gruppen und Einzelpersonen sollten sich schon jetzt beim kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad (info(at)civaka-azad.org) melden. Dort sind weitere Informationen wie Programm und Route zu bekommen.

Weiter heißt es in dem Aufruf des Komitees: „Der Widerstand gegen die zunehmende Repression und den Krieg wächst und internationalisiert sich. Nicht nur in Kurdistan und dem Mittleren Osten bringt die kurdische Freiheitsbewegung die verschiedensten freiheitsliebenden Menschen gegen die teile und herrsche Politik zusammen. Die Umsetzung des demokratischen Konföderalismus in Nordsyrien über Rojava hinaus zeigt den Menschen überall auf der Welt, dass eine andere Welt möglich ist! Die Hoffnung ist zurückgekehrt. Deshalb wollen wir uns gegen die reaktionären Kräfte der kapitalistischen Moderne zusammenschließen und überall sichtbare Zeichen setzen gegen zunehmende patriarchale und kapitalistische Verrohung und Repression.

Aus diesem Grund wollen wir euch zum Langen Marsch vom 11. bis zum 16. Februar 2019 nach Straßburg einladen. Wir bitten alle Teilnehmenden am 10. Februar zur Auftaktveranstaltung nach Saarbrücken zu kommen. Am Ende wird auch dieses Jahr eine lebendige und lautstarke Großdemonstration in Straßburg stattfinden.

Wir wollen mit unserem Marsch die Aufmerksamkeit auf die Situation in Kurdistan und auf die Lage Abdullah Öcalans lenken. 2019 wird Abdullah Öcalan seit 20 Jahren in Totalisolation festgehalten. Die Absicht dahinter ist, seine Persönlichkeit zu diskreditieren und gleichzeitig seine Ideen der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Seit April 2015 verhindert die Türkei jeglichen Kontakt zu ihm. In Deutschland dürfen Bilder von Abdullah Öcalan nur noch gezeigt werden, wenn es ausdrücklich nur um seine gesundheitliche Situation geht. Das ist eine anmaßende Entpolitisierung von Abdullah Öcalans Lebenswerk, das die Grundlage geschaffen hat für das Voranschreiten der Befreiungsbewegung, die überall auf der Welt auf immer mehr Interesse stößt. Wir wollen auf diesem Langen Marsch und auf der großen Demonstration zeigen, dass wir das nicht hinnehmen!

Für eine Lösung der politischen Konflikte in der Türkei, Irak und Syrien ist die Freiheit von Abdullah Öcalan unabdingbar. Durch ihre Positionierung konnte sich die kurdische Bevölkerung organisieren und für Freiheit und Demokratie kämpfen. Vor allem für die kurdische Frauenbewegung ist die Arbeit von Abdullah Öcalan essentiell. Der kurdischen Bevölkerung, insbesondere den Frauen, ist es gelungen sich ihre eigene Identität und Geschichte wieder zu erkämpfen. Der Aufbau der Selbstverwaltung in Rojava, die eine demokratische Alternative zu Herrschaft darstellt und die Freiheit von Frauen garantiert, wäre nicht möglich ohne den Einsatz und die Philosophie Abdullah Öcalans.

Während unseres Marsches werden wir Kundgebungen, Seminare und verschiedene Begegnungen organisieren. Der Marsch soll auch die Europäische Kommission und das Antifolterkomitee (CPT) des Europarats dazu aufrufen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Alle Gruppen, die sich für Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte einsetzen, sind aufgerufen, am Marsch teilzunehmen oder Solidaritätsbotschaften zu schicken. Letztes Jahr haben sich Menschen aus den verschiedensten Regionen der Welt beteiligt und kennengelernt: aus Südamerika, aus den europäischen Ländern von Skandinavien bis Spanien/Katalonien/Euskadi, aus dem sog. Mittleren Osten … ein internationalistischer Freiheitsmarsch.

Interessierte können sich beim kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad (info(at)civaka-azad.org) melden. Wir freuen uns auf Informationen über eure Möglichkeiten zur Teilnahme am Marsch. Sobald wir eure Antwort bekommen, senden wir euch mehr Informationen, exakte Daten und ein vorläufiges Programm zu.“