Kurdistan-Demonstrationen in Deutschland und der Schweiz

Auch in Bremen, Zürich, Düsseldorf und Saarbrücken ist gegen den türkischen Angriffskrieg gegen Rojava und für die Entstehung einer innerkurdischen Einheit demonstriert worden.

In zahlreichen Städten in Europa ist bei Protestaktionen gegen die türkische Invasion in Rojava zur Bildung einer innerkurdischen Einheit über die staatlichen Grenzen hinweg aufgerufen worden.

In Bremen kamen über 500 Menschen aus verschiedenen Spektren zu einer Demonstration zusammen, die vom Brill bis zum Domshof führte. Dabei wurde auf die Kriegsverbrechen des Erdoğan-Regimes aufmerksam gemacht und zur Solidarität aller Parteien Kurdistans aufgerufen.

In einem Redebeitrag der internationalistischen Plattform „Bremen für Rojava“ wurde auf die Verantwortung Europas hingewiesen: „Wieso haben wir alle Verantwortung? Hier in Europa sollten wir uns klarmachen, dass unser Reichtum zu einem großen Teil aus der Unterdrückung der kleineren Gemeinschaften auf der Welt aufbaut. Die Kurden sind hier auch nur eine dieser vielen Unterdrückten, die selbst über die Güter und Bodenschätze ihrer Region bestimmen wollen. Die großen Regierungen des globalen Nordens sehen in Rojava kein humanistisches Projekt, sondern nur eine weitere Region der Welt, die sind wirtschaftlich ausbluten lassen können. Um wirtschaftliche Ziele zu erreichen, sind sie zu allem bereit, was die Ermordung von acht Kindern durch eine Granate der türkischen Armee diese Woche belegt. Wir sind gefragt, hier im globalen Norden diese Ausbeutung nicht einfach hinzunehmen, sondern unsere Solidarität und unseren Protest auf die Straße zu bringen. Gerade hier in Deutschland, ein Land, das auch aufgrund der Ausbeutung anderer Kulturen und Gesellschaften seinen Reichtum genießt, sollten wir nicht mehr passiv der weltweiten Umverteilung und Erpressung zuschauen, sondern aktiv werden, unsere Stimme erheben und an dem Leid und der Freude anderer Kulturen Anteil haben. Unser Reichtum darf nicht auf der Unterjochung anderer beruhen, während sich gleichzeitig auch in unserem Land die sozialen Ungerechtigkeiten zuspitzen!“

In Zürich fand eine Demonstration verschiedener Parteien und Institutionen aus Kurdistan unter dem Motto „Ji bo têkbirina dagirkeriyê yekîtiya netewî ava bikin” (Bildet eine nationale Einheit, um die Besatzung zu brechen) statt. Hunderte Menschen kamen auf dem Helvetia-Platz zusammen, um die Wichtigkeit eines gesamtkurdischen Vorgehens gegen die türkische Aggression zu betonnen. Nach einer Schweigeminute setzt sich der Demonstrationszug in Bewegung. In Redebeiträgen wurde der türkische Angriffskrieg gegen Rojava verurteilt und ein Exportstopp für Rüstungsgüter aus Europa an die Türkei gefordert.

In Düsseldorf fand eine Demonstration vom DGB-Haus zur Johannes-Kirche statt. Als Ko-Vorsitzender des NRW-weit organisierten Dachverbands FED-MED verurteilte Engin Sever in einer Rede das Schweigen der Weltgemeinschaft zu den türkischen Verbrechen am kurdischen Volk. Der kurdische Musiker Xelîl Xemgîn rief im Namen des Kulturverbands TEV-ÇAND angesichts der türkischen Aggression zur Einheit Kurdistans auf. Auch vor der Europa-Galerie in Saarbrücken wurde gegen die Kriegsverbrechen der Türkei in Rojava protestiert und zu einer kurdischen Einheit aufgerufen.