Kurdischer Krisentisch in Köln

Fünfzig kurdische Organisationen haben einen Krisentisch gegründet und ein gemeinsames Vorgehen in Europa gegen die türkische Invasion in Kurdistan beschlossen. Die Botschaft der türkischen Aggression sei eindeutig, es gehe um einen Existenzkampf.

In Köln haben fünfzig kurdische Organisationen einen Krisentisch gegen die türkische Invasion in den Guerillagebieten in Südkurdistan eingerichtet und Aktivitäten in mehreren Städten in Europa beschlossen. An drei Tagen in der Woche sollen zeitgleiche Aktionen stattfinden, unter anderem gegen die Unterstützung der Türkei durch die NATO und gegen den Einsatz chemischer Kampfstoffe durch die türkische Armee.

An dem Krisentisch sind Vertreter:innen aller Organisationen beteiligt, die Aktivitäten in Europa werden koordiniert und sollen eine gemeinsame Haltung gegen die Besatzung widerspiegeln. An der Sitzung in Köln nahmen Yüksel Koç (KCDK-E Eşbaşkanı), Ronak Ahmet (KNK), Mimamed Haci Ahmet (Hizbi Sui Kurdistan), Leyla Birlik (HDP), Mahmut Davut (PDKS), Goran Babaail (Goran Hareketi), Dersim Alali (PYD), Sabri Eryiğit (PÎK), Nebez Abdullah (Künstler), Hafız Ahmet Turhallı (CÎK), Çiya Mihamedi (Komele), Hacı Çelik (NAV-YEK), Ibrahim Alipur (PJAK), Feridun Kunjrini (Journalist), Diyar Başu (KCDK-E Başur), Ibrahim Vesta Hasan (Peşmerge Derin), Yıldız Filimci (KON-MED), Ahmad Habash (Divana KCDK-E), K. Imad (Herwesi), Bedran Mosa (PDKS), Mohammad Daoud (PDKS), Engin Sever (FED-MED) und Ali Aydın (FEDA) teil.

Für die Kurden geht es um einen Existenzkampf“

Der Ko-Vorsitzende des Europaverbands KCDK-E, Yüksel Koç, sagte zur Einleitung auf der Sitzung, dass die türkische Invasion nicht nur der PKK, sondern dem gesamten kurdischen Volk gelte. Um die Besatzung zu stoppen, sei ein gemeinsames Vorgehen notwendig. Allen kurdischen Intellektuellen, Kunstschaffenden, Politiker:innen und Einrichtungen würden dabei große Aufgaben zufallen, sagte Koç: „Alle in Europa und weltweit müssen sich verantwortlich dafür sehen, die Besatzung durch den türkischen Staat aufzuhalten.“

In der Diskussion wurde die türkische Invasion als Völkermordversuch bezeichnet und die deutsche Bundesregierung für ihre Unterstützung des Erdogan-Regimes kritisiert. Die Botschaft der türkischen Aggression sei eindeutig, für die Kurden gehe es um einen Existenzkampf.

Europaweite Aktionen angekündigt

Für die nächste Zeit hat der Krisentisch Aktionen in mehreren Städten beschlossen. Am 29. Mai findet in Brüssel eine Protestaktion gegen die Unterstützung des türkischen Staates durch die NATO statt. Vor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag wird jeden zweiten Mittwoch auf den Einsatz verbotener Kampfstoffe bei der türkischen Invasion verwiesen. Dienstags finden vor den Parlamenten in Berlin, London und Stockholm Proteste statt, mittwochs vor dem UN-Sitz in Genf und donnerstags vor US-Konsulaten.