Am Samstagabend ist Metin Topçu in der niedersächsischen Samtgemeinde Hemmoor bei Cuxhaven an einem Herzinfarkt verstorben. Der Fünfzigjährige stammte aus der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa), war verheiratet und hatte acht Kinder. Er engagierte sich seit Jahren in der kurdischen Bewegung und geriet dadurch mehrfach ins Visier der deutschen Behörden.
Die Familienwohnung wurde diverse Male durchsucht. So brach im Juni 2018 ein Polizeiaufgebot die Tür auf und richtete Waffen auf die Familienmitglieder. Zuvor waren aufgrund einer Verwechselung die Scheiben der Nachbarwohnung von der Polizei eingeschlagen worden. Wie Topçu damals erklärte, wurde selbst sein 13-jähriger Sohn auf den Boden geworfen und mit Handschellen gefesselt. Beschlagnahmt wurde bei der Durchsuchung unter anderem eine Spendendose des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurdistanê).
Der Leichnam von Metin Topçu wird zur Bestattung in seinen Heimatort Wêranşar (Viranşehir) überführt.