Kurdische Verbände rufen zum Protest auf

Die kurdischen Dachverbände KCDK-E und KON-MED rufen zu Aktionen gegen die türkischen Angriffe auf das Flüchtlingslager Mexmûr, die Medya-Verteidigungsgebiete und die Şengal-Region auf. Weltweit finden am 15. Juni um 17.00 Uhr Protestaktionen statt.

Um Mitternacht haben türkische Kampfflugzeuge das Flüchtlingslager Mexmûr, die Medya-Verteidigungsgebiete und die Şengal-Region angegriffen. Der kurdische Europadachverband KCDK-E ruft zu weltweiten Protesten auf. In den verschiedenen europäischen Staaten, aber auch in Kanada und Australien werden bereits Aktionen vorbereitet.

KON-MED kündigt deutschlandweite Protestaktionen an

So kündigt der größte kurdische Dachverband in Deutschland, KON-MED, Proteste in vielen verschiedenen Städten für Montag um 17.00 Uhr an. Die Mitgliedsvereine der Föderation werden in deutschen Städten Kundgebungen und Demonstrationen organisieren und appellieren insbesondere „an alle linken und sozialistischen Organisationen, alle Freund*innen, die religiösen Institutionen, die alevitischen Vereine, die Moscheen, die ezidischen Organisationen, die Armenier*innen, die Suryoye und alle anderen Gruppen und Identitäten, sich dem Protest anzuschließen“.

KCDK-E fordert totalen Widerstand gegen den umfassenden Angriff

Der Europaverband KCDK-E fordert „die gesamte Menschheit“ zum „totalen Widerstand“ gegen den „umfassenden Angriff des AKP/MHP-Faschismus und zur Verteidigung Kurdistans auf“. Weiter heißt es in der Erklärung: „Das Schweigen der Staaten und internationalen Institutionen gegenüber den Angriffen des AKP/MHP-Faschismus ermutigt den Diktator Erdoğan und den mörderischen türkischen Staat. Das unter der Kontrolle der UN stehende Mexmûr-Camp und die ezidischen Kurd*innen in der Şengal-Region wurden Dutzende Male vom sogenannten Islamischen Staat angegriffen. Nun attackiert sie der türkische Staat. Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft macht sie zu Komplizen der Aggressoren.

Dem Widerstand des kurdischen Volkes ist es gelungen, die grausamen Banden des IS aus Kurdistan zu vertreiben. Damit erlitt auch der türkische Staat eine schwere Niederlage. Nun mobilisiert das Regime seine ganze Kraft und versucht auf diese Weise, seine Ziele Besatzung und Vernichtung zu realisieren.

Unser Volk und unsere Freund*innen müssen auf die Straße gehen, um gegen diese Massakerpolitik zu protestieren, und insbesondere auf die internationalen Institutionen und die Parlamente Druck aufbauen, etwas gegen den Krieg zu unternehmen.“

Der KCDK-E kündigt für den 15. Juni um 17.00 Aktionen in Europa, Australien und Kanada an.