Kurdische Performance vor historischer Kulisse in Paris

Kurdische Aktivist:innen haben mit einer Performance auf dem Trocadéro-Platz in Paris auf sich aufmerksam gemacht und erklärt: „Die kurdische Frage kann demokratisch gelöst werden, wenn Abdullah Öcalan als Verhandlungspartner freigelassen wird."

Die Place du Trocadéro in Paris ist ein touristischer Anziehungspunkt für Fotos vom Eiffelturm. Am Samstag haben kurdische Aktivist:innen den Ort für eine viel beachtete Performance genutzt, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. An der Performance waren Dutzende Personen beteiligt, die Bilder von dem seit 1999 in der Türkei inhaftierten PKK-Begründer Abdullah Öcalan trugen. Parallel zu der Performance, bei der zu Gitarrenmusik gesungen wurde, wurden französisch- und englischsprachige Flugblätter verteilt. Ein Aktivist erklärte: „Die kurdische Frage kann auf demokratischem Weg gelöst werden, wenn Abdullah Öcalan als Verhandlungspartner anerkannt und freigelassen wird.“


In den verteilten Flugblättern wurde über die illegale Incommunicado-Haft informiert, der Abdullah Öcalan und seine drei Mitgefangenen Hamili Yıldırım, Ömer Hayri Konar und Veysi Aktaş auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer ausgesetzt sind. Das Kontaktverbot zu einem Rechtsbeistand und zu Angehörigen der Gefangenen ist nach internationalen Standards und der türkischen Gesetzgebung rechtswidrig. Der letzte Kontakt mit den Imrali-Gefangenen war ein aus unbekannten Gründen nach wenigen Minuten unterbrochenes Telefongespräch von Öcalan mit seinem Bruder im März 2021. Das Anwaltsteam war zuletzt im August 2019 auf Imrali. Der Besuch war mit einem monatelangen Hungerstreik politischer Gefangener in der Türkei durchgesetzt worden. Seit Ende November findet in den Gefängnissen erneut ein Hungerstreik statt, um die Isolation von Öcalan zu durchbrechen und eine politische Lösung der kurdischen Frage zu fordern.