Die in Europa aktiven Jugendorganisationen TCŞ (Tevgera Ciwanên Şoreşger / Revolutionäre Jugendbewegung) und TekoJIN (Jinên Ciwan ên Tekoşer / Kämpferische junge Frauen) fordern die Freilassung von Abdullah Öcalan. Der seit 1999 in der Türkei inhaftierte PKK-Begründer und kurdische Vordenker wird vollständig von der Öffentlichkeit abgeschottet, der letzte Kontakt zu ihm und seinen drei Mitgefangenen auf der Gefängnisinsel Imrali war ein kurzes Telefonat mit Angehörigen im März 2021.
Die kurdische Jugendbewegung ist am Samstag in Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf die Straßen gegangen, um gegen die Isolation zu protestieren und eine Lösung der kurdischen Frage zu fordern. Die Isolation von Abdullah Öcalan gilt als Gradmesser für die genozidale Politik gegen das kurdische Volk, die auch von den europäischen Staaten mitgetragen wird. Das Inselgefängnis Imrali ist ein rechtsfreier Raum, der von politischem Kalkül bestimmt wird und zu dem auch die Anwältinnen und Anwälte der Gefangenen keinen Zugang haben. Auf den Demonstrationen am Samstag wurde auf die rechtliche und politische Dimension des Kontaktverbots zu Öcalan und den parallel stattfindenden Vernichtungsfeldzug gegen die kurdische Freiheitsbewegung hingewiesen und auf die Verantwortung Europas aufmerksam gemacht.
Demonstration in Reutlingen
Bei einer Demonstration in Reutlingen wurden auch die jüngsten Razzien in Baden-Württemberg thematisiert. Am Donnerstag sind das Kurdische Gesellschaftszentrum Heilbronn und mehrere Privatwohnungen durchsucht worden, kurdische Aktivist:innen werden aufgrund des PKK-Verbots in Deutschland immer öfter nach §§129a/b StGB verfolgt. Die Demonstration führte vom Listplatz in die Innenstadt und verlief friedlich, allerdings kam es oft zur Provokationen von türkischen Faschisten. Eine Person filmte die Demonstrant:innen und drohte damit, die Aufnahmen an die türkischen Behörden weiterzuleiten.
Demonstration in Biel
Demonstration in Villiers Le Bel (Paris)
Demonstration in Corbeil (Paris)