Kurdische Föderationen halten Jahresversammlungen ab

Die kurdischen Föderationen FED-MED, FCK und FCDK-KAWA haben am Wochenende ihre Jahresversammlungen abgehalten.

Die kurdischen Föderationen für die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (FED-MED), Bayern und Baden-Württemberg (FCK) sowie das Saarland und Hessen (FCDK-KAWA) haben unter Einhaltung der behördlichen Hygiene-Vorgaben ihre Jahresversammlungen abgehalten und ihre neuen Vorstände gewählt. Die türkische Invasion in Südkurdistan und Bemühungen, den Expansionsbestrebungen der Türkei in Nah- und Mittelost entgegenzuwirken, bildeten das zentrale Thema der politischen Diskussionen der Versammlungen.

Bei den Auswertungen der eigenen Arbeit im vergangenen Jahr wurde hervorgehoben, dass die Föderationen trotz Pandemiebedingungen zwar in einem erheblichen Maß mit Aktionen im öffentlichen Raum präsent waren, die Organisierung aber einen weiteren großen Sprung nach vorne machen müsse. Yüksel Koç etwa, der Ko-Vorsitzende des europaweiten Dachverbands KCDK-E, beteiligte sich am FCK-Kongress und sprach sich für eine Mobilisierungskampagne aus, die sich mit dem Ziel der Aufklärung über die türkische Kriegspolitik an die breite Öffentlichkeit richten soll. Es müsse darum gehen, wirksam gegen die Manipulation und Desinformation vorzugehen, die der türkische Staat im Zusammenhang mit den Angriffen und Kriegen gegen die kurdische Befreiungsbewegung betreibe.

FCK-Versammlung in Freiburg

Bei der Versammlung der NRW-weiteren Föderation FED-MED fand ein intensiver Austausch darüber statt, wie das Paradigma einer basisdemokratischen, ökologischen und genderbefreiten Gesellschaft umgesetzt werden könnte. Bei einer Konferenz im April hatten die Räte von FED-MED festgestellt, dass das größte Hindernis bei der Umsetzung des Paradigmas der demokratischen Moderne mit ihren drei Standbeinen Räte, Kooperativen und Akademien ein „mentales“ Problem sei. Es war der Konsens erreicht worden, dass in dieser Hinsicht ein Wandel vollzogen werden muss. Entsprechend traf die Föderation nun Entscheidungen, dieses Ziel auf einer akademischen Grundlage zu erreichen.

FCK-Versammlung in Darmstadt

Tahir Köçer, der Ko-Vorsitzende der Konföderation KON-MED, äußerte sich bei der Versammlung von FCDK-KAWA zur Situation von Abdullah Öcalan, der seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali ist Geiselhaft gehalten wird. Laut Köçer bedeute die Isolation Öcalans die Abschottung der gesamten kurdischen Gesellschaft. Die Organisierung der Aktivitäten für die Freiheit des kurdischen Vordenkers hätten auch weiterhin Priorität im Widerstand der Kurdinnen und Kurden.