Eine kurdische Delegation befindet sich für einen internationalen Austausch mit anderen Bewegungen in Venedig. Adem Uzun vom Nationalkongress Kurdistan (KNK), Asya Abdullah, Ko-Vorsitzende der PYD aus Rojava, Tara Hisên, Ko-Vorsitzende von Tevgera Azadî aus Başûr (Südkurdistan), sowie die HDP-Sprecherin Ebru Günay aus der Türkei nahmen zunächst an einem von Global Rights Mailand organisierten Symposium teil. Weitere Teilnehmer:innen kamen aus Kolumbien, dem Baskenland und der Westsahara sowie von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Italien.
Internationales Symposium für den Weltfrieden in Venedig
Auf der Veranstaltung berichtete Asya Abdullah über die Zeit vor der Revolution in Rojava und die Entwicklungen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien bis heute. Ein besonderer Schwerpunkt ihres Referats war die aktuelle Angriffswelle der Türkei. Der KNK-Vertreter Adem Uzun ging in seinem Input auf die kurdische Frage als einem der zentralen Probleme im Nahen Osten ein und sprach die Bemühungen der Weltmächte zur Verhinderung einer Lösung an.
Andere Teilnehmer:innen schilderten die Probleme bei den Friedensprozessen in ihren Ländern. In vielen Beiträgen wurde die Bedeutung eines gemeinsames Kampfes betont. Beschlossen wurde unter anderem, den Austausch in einem größeren Rahmen fortzusetzen.
Treffen mit Solidaritätsgruppen
Im Anschluss an das Symposium besuchte die kurdische Delegation Solidaritätsgruppen in Venedig und informierte über die Situation in Kurdistan. Asya Abdullah erklärte, warum der türkische Staat die Errungenschaften der Rojava-Revolution auslöschen will und welche Rolle die Hegemonialmächte dabei spielen. Diese Revolution zu verteidigen, sei Aufgabe der gesamten Menschenheit, sagte die PYD-Vorsitzende und rief zur weltweiten Solidarität auf.
Tara Hisên berichtete über die Aktivitäten von Tevgera Azadî in Südkurdistan und sagte, das Ziel ihrer Bewegung sei die Errichtung eines auf Frauenbefreiung basierenden demokratischen Systems in Başûr und dem gesamten Nahen Osten. In ihrem Vortrag ging sie auf die völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei auf Kurdistan und den andauernden Einsatz von Chemiewaffen ein.
Nach den Berichten bestand die Möglichkeit für Nachfragen und Diskussionsbeiträge der Teilnehmenden.