Kurdisch an Schulen in Rheinland-Pfalz

An fünf verschiedenen Rheinland-Pfälzischen Schulen wird es nach den Sommerferien Kurdischunterricht für Muttersprachler*innen geben. Bis zum 30. September laufen die Einschreibefristen.

Nach den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg und Baden-Württemberg gibt es nun auch in Rheinland-Pfalz Kurdisch-Unterricht für Muttersprachler*innen an staatlichen Schulen. Der Unterricht beginnt nach dem Ende der Sommerferien in Rheinland-Pfalz auf acht verschiedenen Klassenstufen mit bisher 91 Schülerinnen und Schülern.

Ergebnis eines zehnjährigen Kampfes

Aufgrund von zehnjährigen Anstrengungen des Beirats für Migration und Integration in Mainz konnte nun endlich mit dem Unterricht Kurdisch für Muttersprachler*innen begonnen werden. Der im Bildungsministerium des Bundeslandes organisierte Unterricht wird von der Vereinigung kurdischer Eltern aktiv unterstützt.

Hatıra Alak von der Vereinigung Kurdischer Eltern erklärt, man werde mit dem Unterricht an sechs Schulen in Bingen und Ingelheim beginnen. Die Kinder können bis zum 30. September eingeschrieben werden. Alaks Tochter nimmt so zum ersten Mal am Kurdisch-Unterricht teil. Sprachen wie Farsi, Arabisch oder Türkisch werden bereits seit dreißig Jahren unterrichtet, berichtet sie und betont die Wichtigkeit für Kinder, die eigene Muttersprache sprechen und schreiben zu können. Das sei die Grundlage für die Annahme der eigenen Identität und Kultur. Kinder, die ihre Muttersprache beherrschen, tun sich außerdem wesentlich leichter beim Erlernen von Fremdsprachen.

Wer kann teilnehmen?

Es können Kinder aus kurdischen Familien der Klassenstufen 1 bis 10 teilnehmen. Auch wenn an den eigenen Schulen keine Kurse angeboten werden, können sie den nächstliegenden Schulen zugeteilt werden. Wer am Sprachunterricht teilnehmen will, sollte sich mit der Vereinigung kurdischer Eltern und ihrer Schulleitung in Verbindung setzen.