Kurdisch als Wahlfach an Schulen in NRW
Nach zweijährigen Bemühungen der Lehrerunion Kurdistan wird Kurdisch nun als Wahlfach an den Schulen im Bundesland Nordrhein-Westfalen angeboten.
Nach zweijährigen Bemühungen der Lehrerunion Kurdistan wird Kurdisch nun als Wahlfach an den Schulen im Bundesland Nordrhein-Westfalen angeboten.
Die zweijährigen Bemühungen der Union der Lehrer aus Kurdistan in Europa (YMK) hatten Erfolg und Kurdisch wird nun an den Mittelschulen in Nordrhein-Westfalen als zweite Fremdsprache angeboten werden. Der YMK-Vorsitzende Abdulkadir Ulumaskan erklärt, dass der Antrag der YMK vom Bildungsministerium von NRW letzte Woche positiv beschieden wurde.
Ulumaskan erinnerte daran, dass Kurdisch 1993 den Status einer Muttersprache erhalten hat, und erläutert: „Aber bisher wurde der Sprache nicht der Status einer Fremdsprache für den Wahlpflichtunterricht gegeben. Nun können die Schülerinnen und Schüler Kurdisch neben Spanisch, Französisch und den anderen Sprachen auswählen. In NRW kann Kurdisch als zweite oder dritte Fremdsprache belegt werden.“
Die Noten im Kurdisch-Unterricht haben Einfluss auf die Zeugnisse
Kurdisch kann jetzt in den Schulen unterrichtet werden, sobald die Familien dies einfordern: „Nach der 5. oder 6. Klasse können die Schüler neben Englisch Kurdisch als zweite oder dritte Fremdsprache wählen. Die Kurdisch-Noten haben Einfluss auf die Gesamtnote und beeinflussen ebenfalls das Bestehen des Schuljahrs.“
Die anderen Bundesländer sollten nachziehen
Ulumaskan erklärte, für die kurdischen Kinder sei es ein großer Vorteil, wenn sie ihre Muttersprache wählen könnten. Er hob jedoch hervor, dass den Familien damit eine wichtige Verantwortung und Aufgabe zufalle: „Mit dieser Möglichkeit können die kurdischen Kinder ihre eigene Muttersprache wählen und so erfolgreicher sein und ihre eigene Sprache besser lernen. Das ist ohne Zweifel eine wichtige Chance. Diese Chance muss aber auch genutzt werden. Auch die Kurdinnen und Kurden, die in den anderen Bundesländern leben, sollten eine Kampagne beginnen, damit Kurdisch als Fremdsprache anerkannt wird.“
Kampagne in Kurdistan sollte ein Beispiel für Europa sein
Ulumaskan fährt fort: „Es ist ein schöner Zufall, dass die Antwort des Bildungsministeriums von NRW mit der gemeinsamen Entscheidung von neun kurdischen Parteien für eine gemeinsame Kampagne für die kurdische Sprache zusammenfällt. Wir hoffen, die gleiche Kampagne beginnt auch in Europa. Wir glauben, eine solche Entscheidung könnte dazu beitragen, dass man sich in Europa der kurdischen Sprache mehr annimmt.“