Kundgebung für Zara Mohammadi in Zürich

Auf einer Kundgebung in Zürich ist die Freilassung der in Iran inhaftierten Kurdischlehrerin Zara Mohammadi gefordert worden. Ihre Schwester Kani Mohammadi sagte, dass ihre Kurdischkurse als Bedrohung der nationalen Sicherheit gewertet werden.

Auf dem Helvetiaplatz in Zürich ist die Freilassung der in Iran verhafteten Kurdischlehrerin Zara Mohammadi gefordert worden. An der Kundgebung nahmen neben Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen aus Kurdistan und der Schweiz auch Familienangehörige von Zara Mohammadi teil. Die Mitbegründerin der Kulturvereinigung Nûjîn musste vor einer Woche eine fünfjährige Haftstrafe in Sine (Sanandaj) antreten, das iranische Regime sieht in ihrem Engagement für die kurdische Sprache eine Gefahr der nationalen Sicherheit.

Zara Mohammadis Schwester Kani Mohammadi hielt auf der Kundgebung in Zürich eine Ansprache, in der sie Aufmerksamkeit für den Fall einforderte. Ihre Schwester sei verhaftet worden, weil sie Kurdisch unterrichtet habe, und müsse sofort freigelassen werden. „Zara hat sich der kurdischen Sprache gewidmet und zwölf Jahre lang entschlossen daran festgehalten, Kurse zu geben. Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass wir stolz auf ihre Entschlossenheit sind“, so Kani Mohammadi.

Kamran Resuli von der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran (PDK-I) bekräftigte die Forderung nach der Freilassung von Zara Mohammadi und wies auf die internationale Kampagne hin, mit der bereits im August 2020 mehr als 90 Intellektuelle und Akademiker:innen aus verschiedenen Ländern die Aufhebung des Urteils gefordert hatten. Zara Mohammadi war zunächst zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. In der Berufungsinstanz im Februar vergangenen Jahres wurde die ursprüngliche Strafe auf fünf Jahre reduziert.

Für das kurdische Sprachinstitut in der Schweiz hielt Ali Şimşek eine Rede, in der er auf die Unterdrückung der kurdischen Sprache und Kultur in den verschiedenen Teilen Kurdistans einging und betonte, dass sich die Kurdinnen und Kurden für ihre eigene Identität einsetzen müssen.

Nach weiteren Reden wurde die Kundgebung mit vorgetragenen Liedern und Gedichten beendet.