Kundgebung für Rojava in Mosbach

In Mosbach hat eine Kundgebung gegen den türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien stattgefunden.

Seit dem Einmarsch des türkischen Militärs und seiner dschihadistischen Verbündeten am 9. Oktober finden beinahe täglich deutschlandweit Proteste statt. Dass die breite Bevölkerung den Krieg ablehnt, zeigt sich darin, dass auch in ländlicheren Gegenden und nicht nur in den Großstädten Kundgebungen und Demonstrationen stattfinden. So auch heute im badischen Mosbach, im Neckar-Odenwald-Kreis.

Für Sonntag hatte das örtliche Bündnis „Mosbach gegen Rechts“ gemeinsam mit Vertreter*innen der kurdischen Community zu einer Kundgebung gegen den Krieg in Nordsyrien aufgerufen. Etwa 150 Menschen sammelten sich oberhalb des Marktplatzes vor der Martinskirche, nachdem die Polizei die Kundgebung aus vorgeschobenen Gründen nicht direkt auf dem Marktplatz erlauben wollte, wie einer der Mitveranstalter berichtet.

Begonnen wurde die Kundgebung mit einer Schweigeminute für die Gefallenen, welche bei der Verteidigung die Besatzung ihr Leben gelassen haben. Die Auftaktrednerin des kurdischen Vereins zeigte die humanitäre Tragödie auf, verurteilte die Verantwortungslosigkeit der internationalen Akteure und prangerte massive Menschenrechtsverletzungen an. Vertreter des Bündnisses „Mosbach gegen Rechts“ gingen in ihren Reden auf das Gesellschaftsmodell Rojava mit seinen zentralen Pfeilern basisdemokratische Selbstverwaltung, multiethnisches Zusammenleben, Gleichberechtigung der Geschlechter und ökologische Ansätze ein. Dies sollte vor allem den nicht-kurdischen Besucher*innen einen besseren Eindruck vermitteln, warum es gerade für Demokrat*innen wichtig ist, für Rojava einzustehen. Außerdem wurde vor einer ethnischen Säuberung in Nordsyrien gewarnt und  die Bundesregierung wurde aufgerufen, ihre Komplizenschaft mit der türkischen Regierung zu beenden.

Abschließend wurde die Freiheit von Çiçek Kobanê gefordert, einer YPJ-Kämpferin, welche von dschihadistischen Verbündeten der Türkei entführt wurde.

Unter den Teilnehmer*innen wurde Geld für die Arbeit der Hilfsorganisation Medico International in Rojava gesammelt. Hierbei kamen fast 600 Euro zusammen.