Mit Teilnahme des DEM-Abgeordneten Berdan Öztürk
In Berlin fand am Sonntag ein kulturelles Treffen der kurdischen Community statt. Organisiert wurde die Veranstaltung im Volkspark Friedrichshain vom Frauenrat Dest-Dan Hêvî und Nav-Berlin. Ziel war es, in der deutschen Hauptstadt lebende Kurd:innen über Musik, Sport, Spiele und gemeinschaftliche Aktivitäten näher zusammenzubringen.
Im Rahmen des Programms, das bereits am Vormittag begann und zahlreiche Besucher:innen anzog, trat auch der aus der Türkei angereiste DEM-Abgeordnete Berdan Öztürk, der zugleich Ko-Vorsitzende der Graswurzelbewegung „Demokratischer Gesellschaftskongress“ (KCD) ist, auf.
Kritik an der staatlichen Politik
In seiner Rede nahm Öztürk Bezug auf den sogenannten „Zersetzungsplan“ („Çöktürme Planı“, sinngemäß „In die Knie zwingen“) der türkischen Regierung, der noch während des Dialogprozesses mit Abdullah Öcalan zwischen 2013 und 2015 von Ankara als militärisches und politisches Vernichtungskonzept gegen die kurdische Gesellschaft hervorgebracht wurde. Ziel dieses Vorgehens sei es gewesen, „die Identität, Kultur und gesellschaftliche Existenz des kurdischen Volkes zu eliminieren“, sagte Öztürk.
Öztürk: Erfolg hängt von unserer Organisierung ab
„Doch in den vergangenen zehn Jahren hat sich viel verändert“, so der Politiker. Der Widerstand der Kurd:innen in allen vier Teilen Kurdistans – in Bakur, Rojava, Başûr und Rojhilat – sowie in der Diaspora habe dieses Vorhaben scheitern lassen. „Am Ende klopften diejenigen, die vernichten wollten, selbst an die Tür Imralis“, sagte er mit Blick auf den kurdischen Vordenker Abdullah Öcalan und dessen Rolle in Friedensprozessen.
Ob es erneut zu einer Phase des Dialogs komme, sei ungewiss, erklärte Öztürk. Klar sei jedoch: „Abdullah Öcalan hat dem Prozess eine bedeutende Chance gegeben. Es war die vielleicht letzte Gelegenheit. Was nun folgt, hängt vom Grad unserer Organisierung und Widerstandsfähigkeit ab. Der Erfolg wird dem kurdischen Volk gehören.“
Veranstalter:innen zufrieden mit Programm
Das Kulturfest wurde über den Tag hinweg von musikalischen Darbietungen, sportlichen Wettbewerben und verschiedenen Informationsangeboten begleitet. Die Veranstalter:innen zeigten sich mit der Beteiligung zufrieden und kündigten weitere Aktivitäten für die kommenden Monate an.