Zehntausende Menschen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland demonstrierten am Sonnabend in Köln für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine friedliche politische Lösung der kurdischen Frage. Der kurdische Dachverband KON-MED begrüßte die Demonstration und wertet sie als vollen Erfolg. „Es war eine der größten Demonstrationen, zu der wir in den letzten Jahren aufgerufen haben“, erklärte Kerem Gök, Ko-Vorsitzender von KON-MED. „Alle Teilnehmer:innen haben die sofortige Freilassung von Abdullah Öcalan gefordert.“ Das zeige noch einmal eindrucksvoll, wie wichtig und dringend die Umsetzung dieser Forderung sei. Aus Sicht des Dachverbands wurde in Köln ein wichtiges Zeichen gesetzt. „Die Isolation auf der Gefängnisinsel Imrali muss durchbrochen werden. Der kurdische Repräsentant Abdullah Öcalan muss nach 25 Jahren Haft endlich seine Freiheit wiedererlangen“, fordert Gök.
Gök kritisierte auch die Berichterstattung im Vorfeld der Demonstration. Es sei eine Drohkulisse aufgebaut worden und eine Atmosphäre erzeugt, in der die Teilnehmenden der Veranstaltung als „Gefahr für die Öffentlichkeit“ dargestellt wurden. „Wir hatten den Eindruck, dass damit die Grundlage für mögliche Provokationen auf der Demonstration geschaffen werden sollte.“ Dennoch sei eine eindrucksvolle und starke Demonstration organisiert worden. Gök dankte allen Teilnehmer:innen für die durchweg positive Stimmung. Er betonte, dass in Köln nochmals klargestellt worden sei: „Die Kriminalisierungspolitik gegenüber den Kurd:innen in Deutschland hat keine Grundlage oder Legitimation.“
Auch Ruken Akça, die weitere Ko-Vorsitzende von KON-MED, kritisierte, dass in der medialen Berichterstattung die Veranstalter:innen oder Demonstrierenden nicht zu Wort gekommen seien. „Bei einer Demonstration dieser Größenordnung hätten wir uns gewünscht, dass die Presse mit uns spricht. Wir sind hier mit einer klaren Forderung auf die Straße gegangen - die nach der Freilassung von Abdullah Öcalan und einer Lösung der kurdischen Frage. Warum die Berichterstattung sich einseitig auf die Polizei stützt und uns nicht zu Wort kommen lässt, bleibt uns ein Rätsel.“ Auch Akça gratulierte allen Menschen, die am Samstag in Köln auf die Straße gegangen sind. „Unser demokratischer Kampf geht weiter. Wir werden nicht müde werden, uns für Frieden und die Freiheit für Öcalan und die aller politischen Gefangenen in der Türkei einzusetzen“, so Akça.