KON-MED ruft zu Aktionen gegen Şengal-Besetzung auf

Der größte Dachverband der kurdischen Diaspora in Deutschland, KON-MED, ruft zu Aktionen am 26. November gegen die Besetzung der Şengal-Region durch die PDK und irakische Truppen auf.

Überall wo Kurd*innen leben, regt sich Protest gegen die Kollaboration der südkurdischen Regierungspartei PDK mit der Türkei. Am 9. Oktober hatte die PDK mit der irakischen Regierung ein Abkommen über die Besetzung der ezidischen Şengal-Region beschlossen. Insbesondere die PDK, aber auch die irakische Regierung sind in der selbstverwalteten Region mehr als unerwünscht. Die südkurdische Regierungspartei hatte mit der Entwaffnung der ezidischen Bevölkerung und ihrem fluchtartigen Rückzug am 3. August 2014 den Genozid an den Ezid*innen im Şengal möglich gemacht. Der kurdische Dachverband KON-MED erklärt dazu: „Die irakische Regierung und die mit dem türkischen Staat kollaborierende PDK wollen die Region Şengal besetzen. Die Besetzung dieser den Ezid*innen heiligen Bergregion ist von strategischer Bedeutung für die vollständige Annexion Kurdistans.“

Laut KON-MED plant die irakische Regierung, 10.000 Soldaten nach Şengal zu entsenden. Auch die PDK habe bereits tausende Peschmerga in der Nähe der Region zusammengezogen. Hinter diesem Vorgehen stehe allerdings der türkische Staat, der damit seine neoosmanischen Pläne umsetzen wolle. KON-MED warnt, dass dieses Vorgehen eine große Gefahr für die ezidische Bevölkerung der Region darstelle, die sich selbst ein organisiertes, demokratisches Leben aufgebaut habe.

Widerstand gegen den „Plan der Kollaborateure“

Die Selbstverwaltung von Şengal, ezidische Kurd*innen in Kurdistan und der Diaspora und kurdische Intellektuelle und Organisationen haben bereits entsprechende Appelle gegen die Besatzung veröffentlicht. KON-MED fordert auf, diese Appelle ernst zunehmen und entsprechend zu protestieren und Widerstand zu leisten, sonst drohe ein „neues Massaker“.

Weiter heißt es: „Das, was auf dem Şengal beginnt, ist ein Plan des Verrats der Kollaborateure mit dem Feind. Es handelt sich um ein Projekt des türkischen Staates, das alle Kurd*innen und alle Teile Kurdistans bedroht. Das kurdische Volk muss wissen, dass durch diesen Angriff seine sämtlichen Werte und Errungenschaften in Gefahr sind.“

KON-MED schließt mit den Worten: „Als KON-MED rufen wir unsere Föderationen, unsere Räte und Gesellschaftszentren, unsere Strukturen und unser gesamtes Volk, die linken und sozialistischen Revolutionär*innen, die Unterdrückten und Ausgebeuteten, die Demokrat*innen, unsere Freund*innen und die ganze Menschheit dazu auf, am 26. November an den Aktionen für Şengal teilzunehmen.“