KON-MED: Lasst uns Rechenschaft für die Morde einfordern

Der kurdische Dachverband KON-MED ruft zu Protesten in Deutschland gegen die Morde in Paris vom 9. Januar 2013 auf.

Die Ko-Vorsitzenden des größten kurdischen Dachverbands in Deutschland, KON-MED, haben einen Aktionskalender zu Gedenk- und Protestaktionen zum neunten Jahrestag der Morde von Paris veröffentlicht. Am 9. Januar 2013 hatte der türkische Geheimdienst die drei Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) ermorden lassen.

In dem Aufruf des Dachverbands heißt es: „Die Morde von Paris richteten sich gegen die kurdischen Frauen und das gesamte kurdische Volk. Verantwortlich für dieses Massaker sind der faschistische türkische Staat und seine internationalen Komplizen, welche die Augen vor den Morden verschließen. Es ist offensichtlich, dass dieses verabscheuungswürdige Massaker darauf abzielte, das kurdische Volk einzuschüchtern und dessen Widerstand zu brechen. Aber im Gegenteil, die Wut und der Widerstand der kurdischen Frauen und des kurdischen Volkes gegenüber ihren Feinden ist gewachsen. Die Morde konnten die kurdischen Frauen nicht einschüchtern und ihren Widerstand nicht zurückdrängen. Die Wut des kurdischen Volkes über das Massaker ist so lebendig wie am ersten Tag. Seit den Morden führt es einen permanenten Kampf, der so lange weitergehen wird, bis die Mörder zur Rechenschaft gezogen werden. Die Zahl der Frauen, die in den Fußstapfen von Sara, Rojbîn und Ronahî treten, hat sich vervielfacht und der Widerstand ist gewachsen. Der Kampf der kurdischen Frauen breitet sich von Kurdistan über den Nahen Osten auf die ganze Welt aus und prägt das Jahrhundert.“

KON-MED erinnert in seiner Erklärung auch an die kurdischen Aktivistinnen Pakize Nayir, Sêvê Demir und Fatma Uyar, die im Januar 2016 im Selbstverwaltungswiderstand von Silopîya vom türkischen Staat ermordet wurden. Der Dachverband weist darauf hin, dass Erdoğan der eigentlich Verantwortliche für die Massaker sei, und kritisiert Frankreich wegen der Vertuschung der Hintergründe.

KON-MED ruft zur Teilnahme an den Aktionen auf: „Wir rufen unsere Freundinnen und Freunde und alle revolutionären, demokratischen Menschen, insbesondere das kurdische Volk auf, sich stark an den vom Frauenverband YJK-E organisierten Demonstrationen in vielen Städten Deutschlands zu beteiligen und Rechenschaft für die Massaker zu verlangen.“

Orte der Aktionen am Samstag, dem 8. Januar

Bremen: Kundgebung um 16 Uhr vor dem Hauptbahnhof

Hamburg: Demonstration um 14 Uhr ab S-Bahnhof Sternschanze

Kiel: Kundgebung um 15 Uhr auf dem Europaplatz

Frankfurt: Demonstration um 14 Uhr ab Hauptbahnhof

Düsseldorf: Demonstration um 13 Uhr ab DGB Haus (Friedrich-Ebert-Straße)

Saarbrücken: Demonstration um 13.30 Uhr ab Europa Galerie

Berlin: Demonstration um 14 Uhr ab Alexanderplatz vor dem Roten Rathaus

Stuttgart: Demonstration um 15 Uhr ab Lautenschlager Straße

Hannover: Demonstration um 14 Uhr ab Hauptbahnhof

Aurich: 14.30 Uhr, Marktplatz