Köln: Solidarität mit hungerstreikenden Gefangenen

Vor dem Kölner Dom ist mit einer Mahnwache auf den Widerstand politischer Gefangener in der Türkei hingewiesen worden. Den 32. Tag in Folge findet bereits der Hungerstreik gegen die völlige Entrechtung in den Haftanstalten des Regimes statt.

Den 32. Tag in Folge sind politische Gefangene in der Türkei im Hungerstreik. Der Widerstand findet weltweit innerhalb der kurdischen Gesellschaft und solidarischen Gruppen Unterstützung. Sie alle vereint die Forderung nach einem Ende der erschwerten Isolationshaft Abdullah Öcalans auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali und den zusätzlichen persönlichen Beschränkungen und Menschenrechtsverletzungen, denen politische Gefangene seit Beginn der Covid-19-Pandemie ausgesetzt sind. Sie nehmen nur Wasser, Tee, Zucker, Salz und Vitamin B1, sofern sie Zugang haben, zu sich und führen den Hungerstreik gruppenweise für jeweils fünf Tage durch. Vor zwei Wochen hatten die Gefangenen allerdings davor gewarnt, zu einem dauerhaften Hungerstreik ohne Ablösung überzugehen, sollte die Aktion in Gruppen nicht wirken.

Vor diesem Hintergrund wird der Hungerstreik täglich von Protesten begleitet. In Köln versammelt sich am Montag mehrere Mitglieder des Demokratischen Gesellschaftszentrums der kurdischen Community zusammen mit Aktivistinnen des Frauenrats Viyan auf dem Bahnhofsvorplatz zu einer Mahnwache. Die Aktion war coronabedingt nur im kleinen Kreis möglich, dennoch wurde die Öffentlichkeit auf das Anliegen aufmerksam gemacht.

Auf Transparenten standen die Forderungen „Freiheit für Abdullah Öcalan“ und „Beziehe Haltung, breche das Schweigen, Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen in der Türkei“. Über Lautsprecher wurde eine Erklärung des kurdischen Dachverbands KON-MED abgespielt, in der auf die Repression und entwürdigende Behandlung in türkischen Gefängnissen aufmerksam gemacht wurde. Fast alle Teilnehmenden hatten zudem Fahnen mit dem Konterfei des PKK-Gründers mitgebracht.