KGZ Saar kündigt Demonstration in Saarbrücken an

Das Kurdische Gesellschaftszentrum in Saarbrücken veranstaltet am Samstag eine Demonstration gegen die Angriffe auf Rojava. „Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft ist die stille Zustimmung zum Bruch des Völkerrechts“, kritisiert der Verband.

Das Kurdische Gesellschaftszentrum Saar e.V. veranstaltet am kommenden Samstag in Saarbrücken eine Demonstration gegen die Angriffe der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien, auch bekannt als Rojava. Damit solle explizit auch die Ignoranz der internationalen Gemeinschaft gegenüber der türkischen Militärgewalt in Nordostsyrien angeprangert werden, kündigt der Verband an. „Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft ist die stille Zustimmung zum Bruch des Völkerrechts“, sagt Sprecherin Rojbin Günes. Mehr zu den Hintergründen der Demonstration äußert das Gesellschaftszentrum in einem Aufruf:

„Seit Wochen greift türkisches Militär die Zivilbevölkerung in Rojava/Nordsyrien mit Drohnen und Bomben an. Gezielt zerstört wird auch die Infrastruktur, um die Menschen aus der Region zur Flucht zu zwingen.

80 Prozent der zivilen Infrastruktur sind beschädigt: Wasser- und Energieversorgung, Krankenhäuser und Schulen, Ölfelder, Fabriken, Warenlager. Damit wird – insbesondere zu Beginn des Winters - eine humanitäre Katastrophe produziert die Millionen Menschen betreffen wird. Dutzende Zivilist:innen sind bisher Opfer dieses Krieges aus der Luft.

Er wird von der internationalen Öffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen. Der Krieg in der Ukraine, die kriegerischen Auseinandersetzungen nach dem Überfall der Hamas auf Israel – all das scheint die Angriffe der Türkei gegen die Menschen in Rojava/Nordsyrien in die Bedeutungslosigkeit zu verdammen.

Europa und Deutschland stehen aber nicht jenseits dieser völkerrechtswidrigen Politik. Sie alle geben Erdogan ihr Einverständnis und dulden, dass zum Beispiel Flüchtlingslager aus der Luft attackiert werden, dass Menschen, die seit Jahren von einem Ort zum anderen flüchten müssen, zum wiederholten Male vertrieben werden. Ziel der Türkei ist die Zerschlagung und eine „ethnische Säuberung“ der Region, in der die bisherige Selbstverwaltung gleichberechtigte Strukturen zwischen Religionen, Ethnien und Geschlechtern aufgebaut hat.

Das alles geschieht unter dem Vorwand der Bekämpfung der PKK und der kurdischen Selbstverteidigungskräfte in Rojava YPG/YPJ - den einstigen Verbündeten des Westens im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS). Der IS seinerseits nutzt die türkischen Angriffe auf Rojava zur Reorganisierung, was eine Bedrohung nicht nur für die Region darstellt, sondern auch für die internationale Sicherheit.

Um unseren Protest auszudrücken und gleichzeitig unsere Solidarität mit den Menschen in Rojava zu bekunden, führen wir am

Samstag, 21. Oktober 2023, eine Demonstration durch.

Beginn 15:00 Uhr am Landwehrplatz Saarbrücken | Abschluss vor der Europa-Galerie

Wir fordern die Weltgemeinschaft auf, gegen den Krieg gegen die Zivilbevölkerung einzugreifen.

Die ethnischen Säuberungen müssen verhindert werden.

Solidarität mit dem Widerstand in Rojava!“