Keine Haftentlassung für Figen Yüksekdağ

Gestern fand ein erneuter Verhandlungstag im Verfahren gegen die ehemalige HDP-Vorsitzende Figen Yüksekdağ statt. Der Antrag ihrer Anwält*innen auf Haftentlassung wurde vom Gericht abgelehnt.

Die ehemalige Ko-Vorsitzende der Demokratischen Partei der Völker (HDP), Figen Yüksekdağ, befindet sich seit ihrer Festnahme am 4. November 2016 in Haft. Gestern fand der 12. Verhandlungstag gegen sie vor einem Strafgerichtshof in Ankara statt.

Figen Yüksekdağ wird unter anderem vorgeworfen, an der Beerdigungszeremonie des von türkischen Sicherheitskräften ermordeten Ko-Vorsitzenden des Volksrates von Cizîr, Mehmet Tunç, teilgenommen zu haben. Am gestrigen Verhandlungstag nahm Yüksekdağ mit folgenden Worten zu diesem Vorwurf Stellung: „In diesem Land wird immer noch die Teilnahme an Beerdigungen als Verbrechen erachtet. Dabei muss jeder Mensch das Recht haben, Verstorbenen das letzte Geleit zu leisten. Es handelt sich hierbei um nichts anderes als menschliche Werte zum Ausdruck zu bringen. Doch in diesem Land werden selbst die Toten diskriminiert. Der eine Tote wird zur rituellen Waschung des Leichnams in die Moschee gebracht, dem anderen wird das verwehrt. Wie soll so etwas gerechtfertigt werden? Das bedeutet nichts anderes, als dass jegliche moralische Werte ihre Bedeutung verloren haben.“

Den Antrag auf Haftentlassung durch die Anwält*innen Yüksekdağs lehnte das Gericht ab. Der nächste Verhandlungstag wurde auf den 26. Juli datiert.