KCDK-E zum 1. Mai: „Die Hoffnung auf eine freie Gesellschaft“

Der KCDK-E hat anlässlich des 1. Mai, dem Internationalen Tag der Arbeit, eine Erklärung veröffentlicht. Für ihn steht der 1. Mai „für die Hoffnung auf eine freie Gesellschaft für die Unterdrückten und den Kampf gegen Ausbeutung, Rassismus und Krieg“.

Hoch die internationale Solidarität

Der europaweite Dachverband kurdischer Vereine (KCDK-E) hat zum Internationalen Tag der Arbeit, 1. Mai, eine Erklärung veröffentlicht. Seit mehr als 130 Jahren erheben sich die Arbeiter:innen und Unterdrückte in aller Welt gegen Ausbeutung, Unterdrückung und staatliche Gewalt. Ausgehend von dieser langen Tradition steht das gemeinsame Engagement gegen Krieg, Naturzerstörung und antidemokratischem Verhalten von Staaten im Zentrum der Erklärung. In einem gemeinsamen Kampf liege die Kraft für den Aufbau einer „ökologischen, frauenbefreiungsorientierten Lebensweise und einer demokratische Gesellschaft“. Hierfür wird die physische Freiheit des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan als wichtige Forderung aufgestellt.

Damit die Welt nicht unbewohnbar wird

Der KCDK-E fasst zu Beginn seiner Erklärung die aktuellen Situation zusammen, die von tiefgreifenden globalen Umwälzungen im Nahen Osten und darüber hinaus gekennzeichnet ist: „Die kapitalistischen Mächte intensivieren ihre Ausbeutung und verschärfen ihre Rivalitäten. Autoritäre Regime und neokoloniale Interessen bedrohen weiterhin das Leben der Völker. Die kapitalistische Moderne greift nicht nur die Arbeits- und Lebensbedingungen von Millionen Menschen an, sondern auch die Natur, die menschliche Geschichte und unsere gemeinsame Zukunft.“

Demgegenüber stehe symbolisch der 1. Mai, in dem der sozialistische Kampf gegen Ausbeutung zum Ausdruck gebracht werde. Diesen sieht der kurdische Dachverband als zwingend notwendig an, wenn verhindert werden soll, dass „Militarismus, Nationalismus, Armut und Kriege die Welt unbewohnbar machen“.

Nachhaltiger und wahrer Frieden als Ziel

In diesem Zusammenhang sei Abdullah Öcalans „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ zu einer „Quelle der Hoffnung für alle Völker in einer von Krise und Krieg erschütterten Welt geworden“. Trotz 26-jähriger Isolationshaft fordert der kurdische Philosoph in seinem Aufruf vom 27. Februar einen umfassenden Demokratisierungsprozess, die universelle Garantie von Rechten und ein Ende der Gewalt und Unterdrückung, um einen nachhaltigen und wahren Frieden zu erreichen.

Bezüglich der Türkei spielt die kurdische Frage eine Schlüsselrolle für die Lösung der mannigfaltigen Konflikte. Öcalans Vorschläge kommen hierbei, so heißt es in der Erklärung, nicht ausschließlich der kurdischen Bevölkerung zugute, „sondern auch allen Arbeiter:innen, Gewerkschaften, Frauenbewegungen und Minderheiten“ da sie ihnen ermöglichen werden, „ihre demokratischen Rechte in einer freien Gesellschaft auszuüben“. Darüber hinaus würde jeglicher demokratischer Wandeln in der Türkei auch tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Region haben.

„Die Arbeitskraft wird für Krieg verschwendet“

Der kurdische Dachverband stellt den Friedensbemühungen in seiner Erklärung klar die gegenteiligen Bestrebungen gegenüber. Global steigen Investitionen in kapitalistische Kriege, wobei Millionen von Menschen die wirtschaftlichen Kosten von Militarisierung und Konflikten zu tragen haben. In diesem Zusammenhang schreibt der KCDK-E: „Der türkische Staat nutzt seinen Staatshaushalt seit langem, um Kriege jenseits seiner Grenzen zu führen und das kurdische Volk zu unterdrücken. In seinem Streben nach regionaler Macht verschwendet er die Arbeitskraft und die Steuern der arbeitenden Bevölkerung für Krieg und Besatzung.“

Es liege somit in der Verantwortung der Arbeiter:innen und Internationalist:innen, „gemeinsam für eine Welt ohne Ausbeutung, Krieg und Unterdrückung zu kämpfen“.

„Es lebe die internationale Solidarität“

Der europaweite Dachverband kurdischer Vereine schließt seine Erklärung mit den Worten:

„Der 1. Mai ist der Tag, an dem wir unsere Stimme zur Verteidigung unseres Kampfes für eine demokratische Gesellschaft erheben. Lasst uns zu diesem Anlass die Räume des Widerstands füllen und unsere Stimmen für den Frieden erheben und ein Ende aller Kriege in Kurdistan, Syrien, dem Irak und weltweit fordern.

Lasst uns während der Mai-Veranstaltungen in Europa, Australien und Kanada mobilisieren, um die physische Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan zu fordern.

Lasst uns an diesem 1. Mai zusammenkommen, um eine ökologische, frauenbefreiungsorientierte Lebensweise und eine demokratische Gesellschaft aufzubauen. Es lebe die internationale Solidarität!“