Der kurdische Europaverband KCDK-E (Kongress der demokratischen kurdischen Gemeinschaften in Europa) hat eine Erklärung zu dem 2021 in Deutschland verhafteten Aktivisten und Künstler Mazlum Dora abgegeben. In der Erklärung wird betont, dass Mazlum Doras Hungerstreik in der JVA Stammheim sein Ziel erreicht hat:
„Der Künstler Mazlum Dora wurde aufgrund seiner kulturellen und künstlerischen Tätigkeiten, weil er auf einer Demonstration trommelte und wegen des von ihm komponierten Lieds Cenga Rojava am 11. Mai 2021 festgenommen und ins Stammheim-Gefängnis gebracht. Dort befindet er sich im Hungerstreik. Mazlum Dora wurde kurz nach einem Berlin-Besuch des damaligen türkischen Außenministers Çavuşoğlu festgenommen und verhaftet. Trotz mangelnder Beweislage wurde er zu drei Jahren und drei Monaten Haftstrafe verurteilt. Seine Tätigkeiten wurde nach Paragraf 129b StGB als organisatorische Tätigkeiten ausgelegt.
Seit dem 21. September protestiert Mazlum Dora mit einem unbefristeten Hungerstreik gegen die Anwendung von Paragraf 129b, die Repression gegen kurdische Institutionen und die schlechte Behandlung kurdischer politischer Gefangener. Wir unterstützen die gerechtfertigten Aktionen politischer Gefangener, die in deutschen Gefängnissen einer Behandlung ausgesetzt sind, die der in türkischen Gefängnissen in nichts nachsteht. Der Hungerstreik von Mazlum Dora hat eine effektive Öffentlichkeit geschaffen. Viele deutsche und kurdische Menschen haben sich solidarisch erklärt und die Aktion gestärkt. Dora fordert mit seiner Aktion die Aufhebung von mittelalterlichen Unterdrückungsmaßnahmen wie Fußfesseln, die angeblich aufgrund von Sicherheitsbedenken bei Transporten zum Gericht und anderen Institutionen angelegt werden. Er betont die Forderungen von Dutzenden politischen Gefangenen, die wie er aufgrund ihrer Gedanken inhaftiert sind.
Mazlum Dora ist zur Stimme von zahlreichen Gefangenen in deutschen Haftanstalten geworden. Als KCDK-E sind wir der Meinung, dass er mit seinem Hungerstreik Aufmerksamkeit geschaffen hat und es daher sinnvoll ist, wenn er seine Aktion beendet und seinen Kampf auf anderen Ebenen weiterführt. Zu diesem Anlass fordern wir die Beendigung des willkürlichen Umgangs mit politischen Gefangenen in deutschen Gefängnissen und ihre sofortige Freilassung.“