Kanalrundfahrt in Amsterdam
Mit einer Kanalrundfahrt durch Amsterdam haben Mitglieder der kurdischen Community gegen das Komplott gegen Abdullah Öcalan protestiert, das sich am 15. Februar zum 23. Mal jährt.
Mit einer Kanalrundfahrt durch Amsterdam haben Mitglieder der kurdischen Community gegen das Komplott gegen Abdullah Öcalan protestiert, das sich am 15. Februar zum 23. Mal jährt.
Mit einer Grachtenfahrt durch die historischen Gewässer der niederländischen Hauptstadt Amsterdam haben kurdische Aktivist:innen gegen das „internationale Komplott“ gegen Abdullah Öcalan protestiert. Rund zwei Stunden dauerte die Kanalfahrt mit dem Boot, auf dem zu kurdischer Musik und kämpferischen Parolen gelbe Flaggen mit dem Konterfei des PKK-Begründers wehten.
Der kurdische Vordenker Abdullah Öcalan wurde am 15. Februar 1999 in einem völkerrechtswidrigen Piratenakt aus Kenia in die Türkei verschleppt. Unterstützung erhielt der türkische Geheimdienst MIT dabei unter anderem vom USA-Geheimdienst CIA und dem israelischen MOSSAD. Seit der Entführung wird der bald 73-jährige Öcalan als politische Geisel in dem Inselgefängnis Imrali im Marmarameer festgehalten, die meiste Zeit davon in Totalisolation. Nur durch massive Protestaktionen konnte die Isolationsfolter in den letzten Jahren durchbrochen werden.
Seit fast einem Jahr gibt es wieder kein einziges Lebenszeichen von Abdullah Öcalan. Der letzte Kontakt zu ihm war ein kurzes Telefongespräch mit seinem Bruder Mehmet Öcalan am 25. März 2021, den letzten Anwaltsbesuch erhielt er am 7. August 2019. Seitdem hat sein Verteidigerteam mehr als 170 Besuchsanträge gestellt, von denen keiner positiv beantwortet worden ist. Diese Sondergesetze und Regelungen, die Öcalan und damit den Repräsentanten von Millionen Kurdinnen und Kurden betreffen, gelten als Maßstab für die Kurdenpolitik des Erdoğan-Regimes. Betroffen von der Isolation auf Imrali sind auch Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş, die 2015 im Zuge des Dialogs zwischen Öcalan und dem türkischen Staat in das Inselgefängnis verlegt wurden.
Anlässlich des bevorstehenden Jahrestags der Verschleppung Abdullah Öcalans fordert die kurdische Gesellschaft mit weltweiten Protesten ein Eingreifen einschlägiger Institutionen, um für die Aufhebung der Isolation des PKK-Begründers und seine Freiheit zu sorgen. Auch die Aktivistinnen und Aktivisten in Amsterdam riefen die Öffentlichkeit und die Regierung der Niederlande heute auf, zu handeln und initiativ für das Ende der Haftbedingungen auf Imrali zu werden. Zudem wurde angekündigt, Aktivitäten wie Bootstouren und andere kreative Protestaktionen fortzusetzen, um die Öffentlichkeit für ihr Anliegen zu sensibilisieren. Am 15. Februar werde es in diesem Sinne um 18:30 Uhr auf der Rijnstraat 8 eine Kundgebung geben.