Istanbul: Demonstrationen gegen Isolation Öcalans

In vier Istanbuler Stadtteilen fanden gestern Abend Solidaritätsdemonstrationen der HDP mit dem Hungerstreik zu Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Öcalan statt. In Sultangazı wurde die Demonstration von der Polizei gestoppt.

In den vier Istanbuler Bezirken Kartal, Gaziosmanpaşa, Sultangazı und Başakşehir fanden gestern Abend zeitgleiche Solidaritätsdemonstrationen der Demokratischen Partei der Völker (HDP) mit dem Hungerstreik zu Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan statt. In Sultangazı wurde die Demonstration von der Polizei gestoppt. Die Polizei schnitt der Demonstration, als sie am Parteigebäude der HDP beginnen sollte, den Weg ab und erklärte, man werde den Marsch nicht zulassen. Die Ko-Vorsitzende des Kreisverbandes der HDP, Zübeyde Ince, erklärte gegenüber der Polizei: „Der Tag derjenigen, die Ihnen den Befehl gegeben haben, diese Demonstration nicht zuzulassen, wird kommen und dann werden Sie Rechenschaft ablegen müssen.“

Cahide Yıldırım: „Was ist das für ein Staat, was für ein Gesetz, was für eine Gerechtigkeit?“

Die Aktivist*innen protestierten mit einem Sitzstreik gegen das Verbot. Daraufhin drohte die Polizei, den Protest anzugreifen. Die Schwester des seit dem 17. Dezember 2018 in Straßburg hungerstreikenden Ko-Vorsitzenden des kurdischen Dachverbands (KCDK-E), Yüksel Koç, Cahide Yıldırım, protestierte mit den Worten: „Die Menschen sind hierhergekommen, damit es nicht noch mehr Tote gibt. Mein Bruder befindet sich seit 111 Tagen im Hungerstreik. Der Staat setzt sich in keiner Weise damit auseinander. Was ist das für ein Staat, was für ein Gesetz, was für eine Gerechtigkeit.“ Nach einer Weile wurde die Aktion beendet und die Aktivist*innen kehrten in das HDP-Gebäude zurück.