Iranische Schriftstellerin seit 57 Tagen im Hungerstreik

Die iranische Autorin Golrokh Iraee Ibrahim befindet sich seit 57 Tagen aus Protest gegen die Haftbedingungen im Hungerstreik. Bisher haben die iranischen Behörden nicht auf die Forderungen der Gefangenen reagiert.

Aus Protest gegen sexuelle und körperliche Gewalt und systematischer Folter an weiblichen Gefangenen befindet sich die iranische Schriftstellerin Golrokh Iraee Ibrahim seit bereits 57 Tagen im Hungerstreik. Nach fast zwei Monaten ohne Nahrung hat Ibrahim bereits sehr viel an Gewicht verloren und befindet sich in einem kritischen Zustand. Wie berichtet wird, soll auch schon der Muskelschwund eingesetzt haben. Trotz dessen hält die Repression gegen die Gefangene durch die Gefängnisleitung der Anstalt von Qarchak weiterhin an.

Golrokh Iraee Ibrahim war am 7. Februar aus dem berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis nach Qarchak verlegt worden. Nach Angaben vieler internationaler Menschenrechtsorganisationen ist die geschlossene Frauenhaftanstalt Qarchak in der Großstadt Waramin (Provinz Teheran) als das gefährlichste Gefängnis für Frauen bekannt. Gestern Abend fand in Teheran eine Protestveranstaltung statt, um auf die Situation der Schriftstellerin aufmerksam zu machen. Mehrere Tausend Menschen forderten von den iranischen Behörden, das Leben Golrokh Iraee Ibrahims zu retten.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International rief dazu auf, Ibrahims Forderungen zu erfüllen und die Gefangene freizulassen.

Die Autorin von Kurzgeschichten war vom iranischen Regime zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil sie über die Steinigung von Frauen geschrieben hatte.