Iran: Zahl der Toten nach IS-Anschlag erneut gestiegen
Drei Tage nach dem verheerenden Anschlag in Kerman sind zwei weitere Opfer ihren Verletzungen erlegen. Damit ist die Zahl der Toten auf 91 gestiegen.
Drei Tage nach dem verheerenden Anschlag in Kerman sind zwei weitere Opfer ihren Verletzungen erlegen. Damit ist die Zahl der Toten auf 91 gestiegen.
Drei Tage nach dem verheerenden Anschlag im Süden Irans sind zwei weitere Opfer ihren Verletzungen erlegen. Mit dem Tod eines acht Jahre alten Kindes sowie eines 67-Jährigen stieg die Zahl der Todesopfer auf 91, wie der staatliche Rundfunk Irib berichtete. Immer noch befänden sich rund 100 Verletzte im Krankenhaus, elf davon seien im kritischen Zustand, hieß es.
Am Mittwoch hatten sich zwei Selbstmordattentäter in der Stadt Kerman in die Luft gesprengt. Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Dieser galt einer Trauerveranstaltung anlässlich des vierten Todestags des iranischen Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt. Es war der tödlichste Anschlag in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) verurteilte die Attacke.
Nach Darstellung der Dschihadistenmiliz IS hatten zwei Attentäter während der Gedenkveranstaltungen für Soleimani ihre Sprengstoffgürtel gezündet. Bei den zwei gewaltigen Explosionen nahe der Grabstätte Soleimanis waren 84 Menschen sofort in den Tod gerissen und 284 verletzt worden. Der iranische Geheimdienst nahm eigenen Angaben zufolge im Zusammenhang mit dem Anschlag bisher insgesamt elf Personen fest.
Regionale Ableger wollen globales Kalifat
Der IS betrachtet die in Iran vorherrschende schiitische Bevölkerungsmehrheit als Abtrünnige des Islam und verachtet sie. Die Schia, die kleinere der beiden großen Strömungen im Islam, ist Staatsreligion der Islamischen Republik. Ein regionaler Ableger des IS ist im Nachbarland Afghanistan aktiv, wo die Gruppe nahe Pakistan eine „Provinz“ namens IS-Khorasan errichten will. „Islamischer Staat Provinz Khorasan“, kurz ISPK, bildete sich 2015 als eine von zahlreichen regionalen Gruppen, die dem damaligen IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi die Treue schworen. Sie entstanden nach Aufkommen des IS im Kerngebiet in Syrien und Irak mit dem Ziel, ein globales „Kalifat“ zu gründen.