Irak verurteilt Angriffe auf Südkurdistan

Der Irak hat die Angriffe der Türkei und Irans auf kurdische Gebiete scharf verurteilt und sie als Verletzung der Souveränität des Landes bezeichnet. Europaparlamentspräsidentin Roberta Metsola rief Ankara zur Achtung internationaler Rechte auf.

Der Irak hat die Angriffe der Türkei und Irans auf kurdische Gebiete scharf verurteilt und sie als Verletzung der Souveränität des Landes bezeichnet. Das Land dürfe keine Arena für Konflikte und „Abrechnungen“ externer Kräfte sein, hieß es am Montag in einer Erklärung des Außenministeriums.

„Die wiederholten Angriffe iranischer und türkischer Streitkräfte auf die Kurdistan-Region stellen einen schwerwiegenden Verstoß gegen die territoriale Integrität des Iraks und eine Verletzung internationaler Gesetze dar“, hieß es in der Erklärung weiter. Sie verletzten auch die Grundsätze der guten Nachbarschaft. Am heutigen Dienstag will sich das irakische Parlament in einer Sondersitzung mit den Angriffen der Türkei und Irans beschäftigen.

KRI-Regierung schweigt zu türkischem Staatsterror aus der Luft

Der Iran hatte in der Nacht auf Montag zum wiederholten Mal ostkurdische Oppositionsparteien in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) mit Raketen und Drohnen bombardiert. Die Angriffe galten der Demokratischen Partei Kurdistans-Iran (PDK-I) in Koye und der Komala in Silêmanî. Die Türkei hatte bereits am Samstag eine Luftoffensive auf Gebiete in der KRI sowie in Nord- und Ostsyrien geflogen. Während die KRI-Regierung die iranischen Angriffe ebenfalls verurteilte, schweigt sich die politische Führung in Hewlêr bisher zum türkischen Luftterror in der Region aus.

Europaparlamentspräsidentin fordert Achtung internationaler Rechte

Die Präsidentin des Europaparlaments Roberta Metsola rief die Türkei indes am Abend in Straßburg zu Zurückhaltung und der Achtung internationaler Rechte auf. „Die türkischen Luftangriffe, die wir nach dem Bombenanschlag in Istanbul in Nordsyrien und im Irak beobachten, fordern weitaus mehr Menschenleben und verursachen mehr Blutvergießen“, sagte Metsola.