In Köln findet am 17. Februar eine europaweite Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan statt. Anlass der Kundgebung an der Deutzer Werft ist der Jahrestag der Verschleppung des kurdischen Vordenkers in die Türkei. Der Begründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) wurde am 15. Februar 1999 durch die Zusammenarbeit internationaler Geheimdienste aus Kenia entführt. Dieser völkerrechtswidrige Piratenakt hatte mit der erzwungenen Ausreise Öcalans aus Syrien am 9. Oktober 1998 seinen Anfang genommen. Die kurdische Community nimmt den bevorstehenden Jahrestag seiner Entführung zum Anlass, die Freilassung des 74-Jährigen und eine politische Lösung der kurdischen Frage einzufordern.
Im Vorfeld der Demonstration finden lange Märsche mit derselben Forderung statt. In Basel in der Schweiz startet am 10. Februar ein internationalistischer Marsch, in Mannheim beginnt zeitgleich eine „Reise zur Freiheit“ der kurdischen Jugendbewegung.
Zu der Demonstration in Köln mobilisieren die kurdischen Europaverbände KCKD-E und TJK-E und ihre Mitgliedsorganisationen unter dem Motto „Schluss mit 25 Jahren Isolation, Folter und Rechtlosigkeit“. Die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland e.V. (KON-MED) organisiert aus dem gesamten Bundesgebiet Busse für die Fahrt nach Köln. Auch Internationalist:innen rufen zur Teilnahme auf. Die Widerstandsvernetzung Schweiz und das Netzwerk RiseUp4Rojava erklären in einem gemeinsamen Aufruf:
Schulter an Schulter gegen den Faschismus
Wir rufen alle fortschrittlichen und revolutionären Kräfte dazu auf, sich an der Großdemonstration am 17. Februar in Köln zum Jahrestag der Verschleppung von Abdullah Öcalan mit Tat- und Entschlusskraft im internationalistischen Block zu beteiligen.
Die Verbündeten des türkischen Faschismus, weit voran der deutsche Staat, zögern nicht sich zu dessen Gehilfen zu machen. Doch sind die Repressionskräfte dabei mehr als nur der verlängerte Arm Ankaras im diplomatischen Ränkespiel. So hat Deutschland eine lange Tradition im Kampf gegen die kurdische Freiheitsbewegung und schreckt auch vor tödlicher Gewalt nicht zurück – wir gedenken an dieser Stelle Halim Dener. Die laufenden sogenannten Terrorverfahren und drohende Auslieferung an die Folterknäste in der Türkei tun ihr übriges.
Aber wir sind weder verwundert noch hoffen wir auf ein humanitäres Besinnen der Imperialisten. Natürlich verfolgen sie ihre eigenen Interessen und hoffen stets, ihren eigenen Einflussbereich auf Kosten eines anderen auszuweiten. Nur bedeutet dies für die meisten Menschen Krieg und Vertreibung. Dem gilt es unsere eigene revolutionäre Perspektive entgegenzusetzen und Stück für Stück unsere Organisierung voranzubringen – gegen die imperialistische Barbarei!
Die erfolgreichen Aktionen der Guerilla in den freien Bergen Kurdistans setzen dem Feind schwere Verluste zu. Unter den schwierigsten Bedingungen und mit größter Hingabe entwickeln die Freund:innen sich selbst und ihre Taktiken immer weiter. So sind sie in der Lage, gegen einen technisch und zahlenmäßig überlegenen Feind nicht nur zu bestehen, sondern auch dessen Rückzug zu erzwingen.
Um seine eigenen Verluste zu kaschieren, bombardiert der türkische Staat derweilen die befreiten Gebiete Nord- und Ostsyriens aus der Luft. Als Teil des Spezialkrieges soll das Leben für die Bevölkerung unmöglich gemacht werden. Doch sie lässt sich weder brechen noch vertreiben, sondern organisiert die Selbstverteidigung als Teil des revolutionären Volkskrieges.
Der türkische Faschismus, seine Verbündeten sowie die Kriegsprofiteure sind auch hier in Europa anzutreffen, leisten wir hier unseren Beitrag und lassen ihnen kein ruhiges Hinterland. Smash Turkish Fascism!