Internationale Solidarität mit Hungerstreik in Straßburg

Die internationale Solidarität mit dem Hungerstreik in Straßburg wächst. Der Hungerstreik wird von vielen Frauenorganisationen in Frankreich unterstützt, auch Politiker*innen solidarisieren sich mit dem Streik.

Der Hungerstreik der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven geht heute in den 58. Tag, der in Straßburg dauert seit 19 Tagen an. Hazal Karakuş von der internationalen Vertretung kurdischer Frauen erklärte, die Tatsache, dass der Hungerstreik von Leyla Güven angeführt wird, mache diese Aktion für die Frauenbewegung noch wichtiger und sinnvoller.

Treffen mit Frauenorganisationen

Karakuş berichtete von Gesprächen mit verschiedenen Frauenorganisationen: „Wir haben uns mit dem Weltfrauenmarsch (Marche Mondiale de Femmes), der Nationalen Frauenkoordination Frankreichs (CNDF), den Solidarischen Frauen (Femmes Solidaires), der Europäischen Frauenlobby (Lobi Femmes Europen) und vielen feministischen Bewegungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen wie den internationalen Frauenrechtskollektiven getroffen. Es ging bei den Treffen um die Mobilisierung aller Frauenorganisationen für die Unterstützung der Aktion von Leyla Güven. Die Frauenorganisationen kündigten an, dass sie Erklärungen für den Hungerstreik abgeben und das Antifolterkomitee (CPT) aufrufen werden, Maßnahmen zu ergreifen.“

Senatorin grüßt Hungerstreikende

Die Senatorin des nordfranzösischen Département Val-de-Marne und Vorsitzende der Frauenrechtskommission im Senat, Laurence Cohen, grüßte die Hungerstreikaktion und betonte, die Probleme der kurdischen Frauen seien auch ihre Probleme, denn im Frauenkampf seien Frauen weltweit Schwestern . Sie rief auf: „Lasst uns Aktionen machen, lasst uns überall aufstehen.“

Hungerstreik Thema in Parlamenten

Die Abgeordnete der Linkspartei Frankreichs, Danielle Simonnet, sprach den Hungerstreik im französischen Parlament an und die Koordinatorin der Linkspartei, Corinne Morel Darleux, thematisierte den Hungerstreik im Regionalparlament. Simonet sprach über den Krieg in Syrien, stellte die Verbindung zwischen der Isolation Öcalans und den Drohungen gegen Rojava her und solidarisierte sich mit den Hungerstreikenden.

Grüße aus Lateinamerika

Hazal Karakuş kündigte an, dass ab dem 9. Januar Konferenzen veranstaltet werden, auf denen sowohl die Hungerstreiks als auch die Angriffe auf Rojava thematisiert werden sollen. Viele Frauen aus Lateinamerika schickten Videos zur Unterstützung der Hungerstreikaktion und erklärten: „Wir unterstützen den Hungerstreik der kurdischen Frauen – Jin, Jiyan, Azadî“.

Ärzte ohne Grenzen kommen

Weitere Gruppen kündigten Besuche in Straßburg an. Unter anderem die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ aus der Schweiz und andere Frauenorganisationen werden die Hungerstreikenden besuchen.

Gespräche im Europaparlament und im Europarat

Im Europaparlament, im Europarat und im CPT wird eine Serie von Gesprächen stattfinden. Während der Sitzungswoche im Europaparlament zwischen dem 14. und 17. Januar werden zum Hungerstreik, zu Rojava und zur Situation der Gefangenen Gespräche im Europaparlament geführt werden, kündigte Karakuş an: „Wir werden auch an den Sitzungen des Europarats, die am 21. Januar beginnen, teilnehmen und diplomatisch zum Hungerstreik arbeiten.“