Hungerstreik wird in Berlin fortgesetzt

Die Hungerstreikenden aus Kassel, Duisburg und Nürnberg setzen ihre Aktion in Berlin fort.

Tausende Kurdinnen und Kurden sind seit Monaten im Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan. Auch in Deutschland haben sich Aktivisten dem Hungerstreik angeschlossen. Die Aktion wurde bisher dezentral an den Wohnorten der verschiedenen Aktivisten durchgeführt. Jetzt wollen Ömer Bağdur und Cemal Kobanê aus Kassel, Mustafa Tuzak aus Duisburg und Şiyar Xelil aus Nürnberg den Hungerstreik gemeinsam in Berlin fortsetzen. Die Aktivisten aus Kassel wurden heute im kurdischen Gesellschaftszentrum von ihren Angehörigen und Freunden verabschiedet.

Ömer Bağdur und Cemal Kobanê sind seit 59 Tagen im Hungerstreik, Mustafa Tuzak seit 75 Tagen und Şiyar Xelil seit 62 Tagen.

Niemand soll sagen, er habe nichts gewusst

Das in Berlin ansässige kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit (Civaka Azad) hat seit Montag eine Informationswoche zum Hungerstreik durchgeführt, um das Thema verstärkt in die Öffentlichkeit zu bringen. Heute hat das Zentrum ein Fazit der Informationswoche veröffentlicht:

„Im Rahmen unserer Informationswoche haben wir kontinuierlich politische Entscheidungsträger, Stiftungen, die Presse und Zivilgesellschaft über die aktuellen Entwicklungen im Rahmen des Hungerstreiks informiert. Den Bundestagsabgeordneten und deutschen Europa-Abgeordneten wurden konkrete Handlungsvorschläge unterbreitet.

Das Minimalziel unserer Öffentlichkeitskampagne war, dass keiner der politisch Verantwortlichen in Deutschland letzten Endes sagen kann, er oder sie habe nichts von dem Hungerstreik der kurdischen Aktivistinnen und Aktivisten gewusst. Wir können abschließend erklären, dass die Verantwortung nun bei den politischen Entscheidungsträgern liegt, etwas für eine rechtsstaatliche Behandlung aller in der Türkei aus politischen Gründen Inhaftierten zu unternehmen.

Es ist bemerkenswert, dass es zahlreiche Berichte über die anstehenden Kommunalwahlen in der Türkei am 31. März in der Medienlandschaft gibt, die Hungerstreikenden mit ihren Forderungen jedoch keine Erwähnung finden, wo diese mit ihren Forderungen doch auf die Chancen verweisen, die Türkei wieder auf den Weg der Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte zurück zu führen.

Wir als Civaka Azad, dem Kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, sind fest davon überzeugt, dass internationale Aufmerksamkeit und politischer Druck die türkische Regierung dazu bewegen können, ihre ignorante Haltung gegenüber den Forderungen der Hungerstreikenden aufzugeben.“