Hungerstreik in Genf: UN bleiben Mittäter

Der am 19. März vor dem Sitz der Vereinten Nationen (UN) für Efrîn gestartete Hungerstreik geht am 10. Tag weiter.

Wie die Hungerstreikenden in Genf mitteilen, beharren die Vereinten Nationen auf ihrem Schweigen angesichts der völkerrechtswidrigen Besatzung Efrîns durch den türkischen Staat. Um die Untätigkeit der UN zu brechen, müsse die internationale Solidarität vergrößert werden.

Der Hungerstreik vor dem UN-Sitz in Genf dauert seit zehn Tagen an. Die Aktivist*innen fordern damit das sofortige Handeln der internationalen Staatengemeinschaft, um die türkische Militärinvasion in Nordsyrien zu stoppen, die Besatzung Efrîns zu beenden und Hunderttausende aus Efrîn geflüchtete Menschen zu versorgen. Sie betonen, dass sich die UN durch ihr Schweigen der Mittäterschaft schuldig machen.

Weiterhin besuchen täglich Hunderte Menschen das Zelt der Hungerstreikenden. Einer der Besucher war heute der dänische Abgeordnete Soren Sondergaard, der gleichzeitig Mitglied der Interparlamentarischen Union ist, einer 1889 gegründeten internationalen Vereinigung von Parlamenten mit dem Ziel der Sicherung des Friedens, der Förderung des Demokratieverständnisses in allen Teilen der Welt und der Wahrung der Menschenrechte. Sondergaard hielt eine Ansprache, in der er seine Solidarität mit dem Hungerstreik und dem kurdischen Volk zum Ausdruck brachte. Die vielfältigen Angriffe des türkischen Staates auf das kurdische Volk müssten gestoppt werden, erklärte der dänische Abgeordnete. Das antidemokratische Vorgehen der Erdoğan-Regierung sei inzwischen völlig unakzeptabel.