Human Rights Watch: Türkei tötet in Efrîn Zivilist*innen

Human Rights Watch (HRW) gab bekannt, dass der türkische Staat in Efrîn Zivilist*innen getötet habe. Unter den Opfern seien auch viele Kinder gewesen.

Human Rights Watch (HRW) gab bekannt, dass die türkische Armee in Efrîn Zivilist*innen getötet habe. Bei nur drei Angriffen seien 26 Zivilist*innen getötet worden. 17 der Opfer seien Kinder gewesen.

Lama Fakih, stellvertretende Direktorin von HRW, zuständig für den Mittleren Osten, gab folgende Erklärung zum Thema ab: „Es sieht so aus, dass die jüngsten Angriffe der Türkei auf Orte abzielten, in denen sich ungeschützte Zivilist*innen aufhielten. Diese wurden dem Risiko ausgesetzt, getötet zu werden. Die Türkei steht in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden an Zivilist*innen oder gar deren Tod vorzubeugen. Weiter steht die Türkei in der gesetzlichen Pflicht, Zivilist*innen die Möglichkeit zur Flucht zu geben und diesen zu helfen."

Fakih sagte weiter: „Wenn die Türkei ernsthaft den Wunsch hat, Zivilist*innen in Syrien keinen Schaden zuzufügen, muss die Türkei sich bemühen in dieser Sache deutlich mehr zu tun als bisher. Das umfasst beispielsweise die Aufklärung der Situationen, die zum Tod von Zivilist*innen geführt haben, sowie ihre Untersuchungsergebnisse der Öffentlichkeit mitzuteilen.“

Human Rights Watch berichtete auch von ihren Untersuchungsergebnissen über die Angriffe der Türkei auf Efrîn vom 21., 27. und 28. Januar. Human Rights Watch hatte die Möglichkeit, Verantwortliche des Widerstandes sowie sieben Augenzeugen zu interviewen. Außerdem hatte HRW Einblick in die Vorortaufnahmen und konnte die Satellitenbilder der Orte, an denen die Angriffe stattfanden, analysieren. Während dieser Angriffe wurden 26 Zivilist*innen, darunter 17 Kinder getötet.

Human Rights Watch hat dem Verteidigungsminister der Türkei bereits am 26. Januar ein Schreiben bezüglich der getöteten Zivilist*innen zugesandt. Eine Antwort der Türkei blieb aus.

Nach Informationen, die ANF vom Gesundheitsrat des Kantons Efrîn vorliegen, wurden bei den 34-tägigen Angriffen der türkischen Besatzungsarmee insgesamt 176 Zivilist*innen, darunter 27 Kinder getötet.