HPG: Türkische Angriffe auf unsere Gebiete dauern an

Trotz eines von der PKK angekündigten Waffenstillstands bombardieren türkische Luftwaffe und Artillerie weiterhin Guerillagebiete in Südkurdistan. Insbesondere die Bodenangriffe eskalieren.

Eskalation der Bodenangriffe

Trotz eines von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verkündeten einseitigen Waffenstillstands bombardiert die Türkei nach wie vor Guerillagebiete in Südkurdistan. Darauf wiesen die Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer am Dienstag über ihre Pressestelle herausgegebenen Mitteilung hin. Die Angriffe finden demnach sowohl vom Boden als auch aus der Luft statt. Die Guerilla halte sich dennoch an die am 1. März ausgerufene Waffenruhe und übe lediglich ihr Recht auf Selbstverteidigung aus, sofern es die Situation erfordere.

Zu den Einzelheiten der jüngsten Angriffe auf Guerillagebiete heißt es in der Erklärung:

Am 1. März wurden die Guerillatunnel im Widerstandsgebiet Girê Cûdî, das an der Westfront der Zap-Region liegt, viermal mit verbotenen Bomben angegriffen. Die Tunnelanlagen am nahegelegenen Girê Amêdî sind zwischen dem 1. und 3. März dreimal mit Sprengstoff-Drohnen attackiert worden. Im selben Zeitraum wurden auch sechs Luftangriffe durch Kampfflugzeuge verzeichnet. Diese trafen ausschließlich Ziele in Gare: Spîndarê, Girê Mesken, Dêreşê und Deşta Kafya.

Die Bodenangriffe der türkischen Besatzungstruppen in Südkurdistan haben deutlich zugenommen. Die HPG zählten über tausend Einschläge verschiedenkalibriger Geschosse seit Verkündung des Waffenstillstands. Insgesamt 1.072 Granaten und andere Kriegsmunition verschoss die türkische Armee den Angaben zufolge im Zeitraum vom 1. bis 3. März auf Teile Südkurdistans. Getroffen wurden Gebiete in Xakurke (28), Gare (138), Metîna (173) und Zap (733).

Aktion mit einem toten Soldaten im Zap

An der Westfront der Zap-Region reagierte die Guerilla am Samstagabend auf einen Versuch türkischer Militärs, auf den Girê Amêdî vorzurücken und Kriegstechnik anzubringen, mit einer Aktion zur Selbstverteidigung. Dabei sei ein Soldat getötet worden, heißt es. Zu Angriffen gegen Besatzungstruppen vor der Waffenruhe teilen die HPG mit, dass am 26. und 27. Februar im Umland des Girê Cûdî gesichtete Soldaten mit schweren Waffen unter Feuer genommen wurden. Ob und wie viele Militärs dabei getroffen wurden, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Ein Kämpfer bei Luftangriff getötet

Darüber hinaus berichten die HPG von einem Verlust in ihren Reihen. Demnach wurde ihr Kämpfer Delil bei einem türkischen Luftangriff vergangenen Mittwoch auf das Gebiet Dînartê in Gare getötet. Vollständige Angaben zu seiner Identität würden zu einem späteren Zeitpunkt der Öffentlichkeit mitgeteilt, so die HPG.