Herford: DITIB betreibt Kriegspropaganda mit Kindern
Der Ableger der türkischen Religionsbehörde Diyanet, DITIB, benutzt Kinder in Soldatenuniformen auf einer Veranstaltung in Herford für nationalistische Propaganda.
Der Ableger der türkischen Religionsbehörde Diyanet, DITIB, benutzt Kinder in Soldatenuniformen auf einer Veranstaltung in Herford für nationalistische Propaganda.
Der von der Bundesregierung und den Ländern geförderte Ableger des türkischen Religionsministeriums Diyanet, DITIB, veranstaltete in Herford einen Aufmarsch von Kindern in Soldatenuniform, welche unter nationalistischen Gesängen die Schlacht von Gallipoli nachstellten. Die mit Spielzeuggewehren ausgestatteten Kinder spielten ihren Tod und wurden unter einer türkischen Fahne beigesetzt. Der Staatsschutz soll Ermittlungen aufgenommen haben.
Zuletzt hatte DITIB Herford für die Osterferien für eine Reise zum „Obersten Kommandanten“ Erdoğan im Rahmen des Projekts „Jugendbrücke“ geworben. Der ehemalige Grünen Abgeordnete Volker Beck hatte damals gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger erklärt: „Die Ditib agiert immer deutlicher wie ein trojanisches Pferd. Außen Religion, innen der türkische Staat und Erdogan.“
Die militaristische Veranstaltung fand in der DITIB-Zentralmoschee von Herford statt. DITIB verfügt über 960 „Vereine“, die unter dem Namen „Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e. V.“ agieren. Sie sind insbesondere seit der Herausbildung der rassistischen MHP/AKP-Koalition in der Türkei zu einem Zentrum islamistischer und nationalistischer Propaganda geworden. Erst letztes Jahr gab es ein Verfahren gegen DITIB-Imame wegen Spionagediensten für das AKP-Regime.
DITIB ist nicht nur ein Moschee-Verband, der Verein bietet von religiösen Diensten, über Hausaufgabenhilfe, Frühstück, Bowling und Hochzeitsveranstaltungen vieles an. DITIB Herford ist an das türkische Generalkonsulat in Münster angebunden. In etlichen Bundesländern, wie Hessen, beeinflusst DITIB ebenfalls den islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen und ist einer der Kooperationspartner der Humboldt-Universität-Berlin zur Einrichtung eines Lehrstuhls für „Islamische Theologie“. Im Moment liegen die Verhandlungen mit DITIB allerdings auf Eis, nicht wegen der nationalistisch-islamistischen Ausrichtung von DITIB, sondern weil DITIB auf einer Sperrminorität, mit der sie über den Lehrstuhl praktisch alleine entscheiden könnte, besteht.