Der am 15. Juni in Edirne und Colemêrg (türk. Hakkari) gestartete Demokratiemarsch der HDP wird heute um 17 Uhr Ortszeit mit einer Pressekonferenz in Ankara abgeschlossen. Vezir Coşkun Parlak, Ko-Vorsitzender des HDP-Provinzverbands von Ankara, verweist auf das im Vorfeld veröffentlichte Positionspapier und erklärt: „Wir schließen die erste Etappe unseres Marsches für Demokratie, Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit, Arbeit und Brot heute in Ankara ab. In der hundertjährigen Geschichte der Republik Türkei haben die Menschen einen großen Preis für die Forderung nach demokratischen Rechten gezahlt. Die letzten fünf Jahre kennzeichnen jedoch den Zeitraum der größten Ungerechtigkeit in dieser Geschichte. Dieser Entwicklung wollen wir Einhalt gebieten. Das Parlament ist durch diverse Palastputsche außer Kraft gesetzt worden, aber unser Demokratiemarsch hat gezeigt, dass auch außerhalb des Parlaments oppositionelle Politik gemacht werden kann.“
Aufgrund der Corona-Pandemie hat die HDP laut Parlak auf größere Volksversammlungen verzichtet: „Es haben Einzelgespräche stattgefunden, um das Ziel unseres Marsches bekannt zu machen. Gleichzeitig sind zivilgesellschaftliche Organisationen besucht worden, um sich über unser Positionspapier auszutauschen und Vorschläge und Kritiken einzuholen. Wir haben von vielen anders denkenden Kreisen Unterstützung bekommen. Wenn es uns gelingt, diese Unterstützung in eine organisierte Opposition zu verwandeln, können wir das Land aus der Finsternis retten.“