Ein Gericht in Ankara hat Haftbefehl gegen die HDP-Jugendaktivistin Newroz Gülen erlassen. Acht weitere Personen, die zeitgleich in der türkischen Hauptstadt festgenommen worden waren, darunter auch ein Journalist, wurden gegen Meldeauflagen freigelassen.
Die Strafabteilung des Amtsgerichts in der türkischen Hauptstadt Ankara hat Untersuchungshaft gegen die kurdische Aktivistin Newroz Gülen angeordnet. Der Lehramtsstudentin aus Amed (tr. Diyarbakir), die Mitglied des Jugendrats der Demokratischen Partei der Völker (HDP) ist, wird „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ vorgeworfen. Die Justizmühlen und die Repressionsmaschine in der Türkei laufen in gewohnter Form.
Gülen war am vergangenen Freitag bei einer provinzweiten Polizeioperation festgenommen worden. Auch acht weitere Personen, darunter der 73-jährige Kurde Mahmut Altan, sowie Hakan Yalçın, ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA), waren in Gewahrsam genommen worden.
Während Altan am Montag ohne weitere Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt wurde, erteilte das Gericht im Fall von Hakan Yalçın, Doğan Keleş, Tunahan Gözlügöl und Mesut Çiftçi Meldeauflagen. Sie müssen sich ab sofort zweimal pro Woche bei der Polizei melden. Emrah Akbay, Nurten Pala und Tulay Keklikçi wurden aus dem Polizeigewahrsam direkt in den Hausarrest entlassen. Ob und wann Anklage gegen sie erhoben wird, ist noch unklar. Auch die genauen Hintergründe der Ermittlungen sind nicht bekannt.
