HDP-Jugendaktivisten wegen Terrorvorwürfen inhaftiert
Seit dem 8. November befanden sich 36 Aktivisten des Jugendrats der HDP in Gewahrsam. Gegen zehn von ihnen hat nun ein Gericht in Istanbul Untersuchungshaft angeordnet.
Seit dem 8. November befanden sich 36 Aktivisten des Jugendrats der HDP in Gewahrsam. Gegen zehn von ihnen hat nun ein Gericht in Istanbul Untersuchungshaft angeordnet.
Ein türkisches Gericht in Istanbul hat Untersuchungshaft gegen zehn Aktivist*innen des Jugendrats der Demokratischen Partei der Völker (HDP) angeordnet. Die Jugendlichen waren gemeinsam mit 26 weiteren im Rahmen einer am 8. November eingeleiteten landesweiten Festnahmewelle festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ vor. Gegen mehr als 40 Personen wird weiterhin gefahndet.
Nach ihrer Festnahme waren die Aktivist*innen nach Istanbul in die Antiterrorzentrale des Polizeipräsidiums Vatan im Bezirk Fatih überstellt worden. Während der Hin- und Rückfahrt zum Gesundheitscheck in ein Krankenhaus wurden sie durch Polizisten unmenschlicher und erniedrigender Behandlung ausgesetzt. Mehrere der Betroffenen, darunter Gülistan Yiğit, wurden bei der Festnahme nackt durchsucht und misshandelt. Daraufhin hatten sie aus Protest einen Hungerstreik begonnen.
Die Anhörung der Jugendaktivist*innen fand am Freitag vor den Strafabteilungen der 1. und 2. Amtsgerichte der Provinz Istanbul statt. Lediglich einer der Betroffenen wurde auf freien Fuß gesetzt, 25 weitere konnten das Gericht nur gegen Meldeauflagen verlassen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um: Nihat Demir, Merdal Bahadır, Livan Orman, Metin Yılmaz, Alaaddin Adanır, Muhammet Erkmen, Tuncay Doğdan, Gülistan Yılmaz, Zehra Aslan und Yunus Altun.