Harburg gegen Chemiewaffenangriffe

In Hamburg-Harburg ist mit einer Demonstration gegen die Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee auf die kurdische Guerilla protestiert worden. Verschiedene Redner:innen forderten eine Flugverbotszone für Rojava und Südkurdistan.

In Hamburg hatte die kurdische Community am Samstag zu einer Demonstration gegen den Einsatz von Chemiewaffen durch die türkische Armee in Südkurdistan aufgerufen. Der Aufzug startete am Bahnhof Harburg und zog durch den Stadtteil im Süden Hamburgs. Während der Auftaktkundgebung hieß es:

„Seit April 2022 hat die türkische Armee eine illegale Besatzungsoperation in Südkurdistan (Nordirak) begonnen. Da sie am Boden nicht erfolgreich ist und die Guerilla das Gebiet sehr entschlossen verteidigt, setzt das AKP/MHP-Regime international geächtetes Giftgas gegen die Guerillakräfte ein. Während den ersten sechs Monaten dieses Krieges hat die türkische Armee 2467-mal verbotene Bomben und chemische Waffen eingesetzt. Diese Angriffe erfolgen mit der Unterstützung der NATO, die Verbrechen werden in den Medien totgeschwiegen. Mindestens 46 Menschen sind durch den Einsatz dieser verbotenen Chemiewaffen ums Leben gekommen. Auch in Rojava – Nord und Ostsyrien hat die Türkei verbotenes Phosphorgas eingesetzt, was zu entsetzlichen Verbrennungen und Toten geführt hat“.


Polizei interveniert gegen „verbotene Symbole“

Zunächst versuchte die örtliche Polizei zu verhindern, dass die Bilder von Guerillakämpfer:innen gezeigt wurden, die durch türkische Chemiewaffen ermordet wurden. Zur Begründung hieß es, die Plakate enthielten „verbotene Symbole“. Nach aufgeregten Diskussionen konnte sich der Demonstrationszug jedoch in Richtung Harburger Innenstadt in Bewegung setzen. Immer wieder wurde der interessiert wirkenden Bevölkerung erklärt, warum die Demonstration stattfindet.

„Bijî berxwedana Gerîla“

Die Jugendlichen riefen immer wieder Parolen wie: „Bijî berxwedana Gerîla“ (Es lebe der Widerstand der Guerilla) und „Terrorist Erdoğan.“ Die Stimmung der Demonstration war sehr aufgeheizt, aber es kam nicht zur Eskalation. Sprecher:innen der Veranstaltung forderten eine Flugverbotszone für Rojava und Südkurdistan. Auch ein Ende der Gewalt und eine Anerkennung der Rechte der Bevölkerung in Iran und Rojhilat (Ostkurdistan) wurde gefordert, untermauert mit der Parole „Jin, Jiyan, Azadî.“