Hannover: Stoppt den Krieg gegen Efrîn!

Zahlreiche zivilgesellschaftliche Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen in Hannover und Umgebung bildeten vor mehrere Wochen eine Solidaritätsplattform für Efrîn und rufen unter gleichnamigen Motto auf: Stoppt den Krieg gegen Efrîn!

„Die USA, Russland, die EU, und die NATO sind in diesem Krieg teils billigend teils unterstützend beteiligt. Auch die BRD ist mitverantwortlich! Seit den 90ern bis heute beliefert die BRD die Türkei mit Kriegsmaterial aus deutscher Produktion, die in Kurdistan gegen die Bevölkerung eingesetzt werden. Als verlässlicher Partner des türkischen Autokraten Erdoğan leistet sie zudem ihren Beitrag zur Bekämpfung der kurdischen Freiheitsbewegung durch gezielte Kriminalisierung in Deutschland, zuletzt durch ein absurdes Flaggen- und Symbolverbot. Zudem schweigt die Bundesregierung im Interesse der europäischen Abschottungspolitik gegen Geflüchtete weitgehend zu den Menschenrechtsverletzungen der türkischen Regierung", schreibt die Efrîn-Solidaritätsplattform Hannover in ihrem Aufruf. Weiter heißt es darin, dass sie den von der Türkei und ihre Banden geführten Angriffskrieg gegen Efrîn nicht schweigend zuschauen werden und dazu aufrufen, dass alle aktiv werden und ihre Stimme dagegen erheben müssen. Denn im Aufruf wird hervorgehoben, dass die Bundesregierung eine klare Position in dem Angriffskrieg auf Efrîn bezogen habe. Nicht nur, dass sie die Türkei materiell unterstützt, sondern darüber hinaus die Kurd*innen hier in der BRD politisch kriminalisiert, stigmatisiert, sie mundtot machen möchte und alles darauf abziele, sie zu verbieten. Obwohl das Rojava-Modell eine Hoffnung und Garant für den Frieden sei und sogar eine Inspirationsquelle für die hier lebenden Menschen!

Unter dem Motto „Stoppt den Krieg gegen Afrin!" wird zu kreativen Aktionen in Hannover und Umgebung aufgerufen. Bislang haben unterschiedliche Aktionen stattgefunden, wie Flugblatt-Verteilungen, Transparent- und Plakat-Aktionen, Infostände, Radiointerviews, Kundgebungen. Geplant ist unter anderem auch alevitisch-türkische Organisationen und Vereine aufzusuchen und mit ihnen Gespräche zu führen. Es haben mehr als 20 Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen den Aufruf unterzeichnet. Unter den Unterzeichner*innen sind unter anderem: Friedensbüro e.V, Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V, Flüchtlings-und Integrationshilfe SG Scharnebeck gUG, der Frauenrat Ronahi, AStA Uni Hannover und Solinet Hannover. Die vollständige Liste kann hier eingesehen werden:

http://stopptdenkrieg.blogsport.de/unterzeichnende/

Nachfolgend die Forderungen der Solidaritätsplattform:

•Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für die sofortige Beendigung des türkischen Angriffskriegs einzusetzen, die Waffenlieferungen an Erdoğan sofort zu stoppen, humanitäre Hilfe für die Menschen in Afrin zu leisten und die Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung in Deutschland zu beenden.

•Wir fordern alle Parteien dazu auf, sich gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei auszusprechen, öffentlich den sofortigen Stopp aller militärischen Invasionen in Syrien zu fordern und sich für Frieden und Demokratie stark zu machen.

•Wir fordern alle Journalist*innen dazu auf, über die Hintergründe und Folgen des Krieges vollständig und objektiv zu berichten und der türkischen Staatspropaganda zu widersprechen, dieser Angriff richte sich auch gegen den IS, welcher sich nicht mal in der Nähe Afrins befindet.

•Wir appellieren an alle Demokrat*innen und Humanist*innen: Schweigt nicht zum Krieg! Zeigt euch solidarisch mit der angegriffenen Region! Lasst uns gemeinsam unsere Stimme gegen Krieg, Vertreibung und Zerstörung der Natur erheben. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir die Kriegstreiberei der Bundesregierung nicht akzeptieren und uns dagegen auflehnen. Denn Solidarität ist unsere stärkste Waffe gegen Krieg, Gewalt und Zerstörung!

Auch werden alle Interessierende dazu aufgerufen, den Aufruf zu unterzeichnen und sich in die Plattform einzubringen. Das nächste Treffen der Plattform ist Morgen, zweiten März um 18:00 Uhr. Anschrift des Treffortes: NAV-DEM Hannover e.V., Königsworther Str. 2, 30167 Hannover.

In dem Aufruf ruft die Plattform zur bundesweiten Großdemonstration am 3. März in Berlin auf. Busabfahrtzeiten für Hannover:

Abfahrt um 7:00 Uhr am  3. März, Hannover HBF ZOB

Den Aufruf der Plattform "Stoppt den Krieg gegen Afrin" in voller Länge, sowie die Kontaktadresse gibt es hier:

http://stopptdenkrieg.blogsport.de/