Hannover: Humanitäre Hilfe darf nicht zur politischen Waffe werden!

In Hannover findet am 17. März eine Informationsveranstaltung zur Erdbebenkatastrophe in der Türkei, Nordkurdistan und Syrien statt. Feleknas Uca, die sich derzeit in der Erdbebenregion befindet, wird live zugeschaltet.

Mehrere Initiativen und Organisationen in Hannover haben für Freitag, den 17. März, eine Informationsveranstaltung zur Erdbebenkatastrophe in der Türkei, Nordkurdistan und Syrien unter der Überschrift „Humanitäre Hilfe darf nicht zur politischen Waffe werden!“ angekündigt.

„Das Erdbeben in der Türkei und Syrien hat über 50.000 Menschen das Leben gekostet. Verantwortlich für die vielen Toten sind auch staatliche Behörden und Politiker, die zu spät oder gar keine Katastrophenhilfe geschickt und Hilfe aus der Zivilgesellschaft sogar verhindert haben,“ kritisieren die Veranstalterinnen. „Ein korruptes System ermöglichte, dass jahrzehntelang die Einhaltung von Bauvorschriften nicht kontrolliert wurde, die Erdbebensteuer zweckentfremdet wurde. Eine kritische Berichterstattung wird verhindert, Journalist:innen und selbst Überlebende werden verhaftet, der Ausnahmezustand verhängt. Grenzübergänge blieben für humanitäre Hilfe geschlossen, zur gleichen Zeit bombadierte Erdogan kurdische Regionen in Nordsyrien, die ebenfalls vom Erdbeben betroffen sind. Die Weltöffentlichkeit schweigt zu diesen Verbrechen, besonders laut schweigt die Bundesregierung. Wie kann man verhindern, dass selbst angesichts einer Jahrhundertkatastrophe humanitäre Hilfe zur Waffe von Despoten wie Erdogan und Assad wird?“

Eingeladen für die Veranstaltung, die am 17. März um 17.30 Uhr im Kulturzentrum Pavillon in der Lister Meile 4 in Hannover stattfindet, sind:
• Feleknas Uca in einer Liveschaltung. Feleknas Uca befindet sich derzeit in der Erdbebenregion vor Ort. Sie ist Frauenrechtlerin, Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (Halkların Demokratik Partisi, HDP) und ehemalige Europaabgeordnete der Partei die Linke. Auch wurde sie mit dem Clara-Zetkin-Ehrenpreis 2017 ausgezeichnet.
• Nihat Akdogan, ehemaliger HDP-Abgeordneter der Stadt Colemêrg (tr. Hakkari), lebt in Deutschland im Exil.
• Zübeyde Polat, ehrenamtliches Mitglied der „Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan e.V."
• Ayfer Özdogan, Aktivistin und Moderatorin, wird durch den Abend leiten.

Eine Veranstaltung von MiSO-Netzwerk Hannover e.V., NAV-DEM Hannover e.V. - Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurd*innen in Hannover, Frauenrat Ronahî, Dachverband des êzîdischen Frauenrats e.V. ( SMJÊ ), Zentralverband der êzîdischen Vereine in Deutschland e.V. ( NAV-YEK ), Women Defend Rojava Hannover und Defend Kurdistan Hannover.