Hamburg: Ostermarsch für eine Welt ohne Rüstung und Krieg

In Hamburg beteiligten sich 3.000 Menschen am Ostermarsch. Die zentralen Forderungen am Ostermontag lauteten: Abrüsten statt aufrüsten – Entspannungspolitik jetzt – Atomwaffen abschaffen.

Seit 60 Jahren stehen die Ostermärsche in der Tradition, sich aktiv für den Frieden einzusetzen. In Hamburg wird der Ostermarsch vom Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V. organisiert und von zahlreichen Friedensinitiativen, Gewerkschaften, Parteien und Einzelpersonen unterstützt. Die Veranstaltung begann um 11:30 Uhr mit einer Osterandacht in der Dreieinigkeitskirche. Anschließend, um 12:00 Uhr, fand der eigentliche Auftakt statt. Verschiedene Redner*innen wechselten sich mit musikalischen Einlagen ab, anschließend setzte sich der bunt gemischte Protestzug in Bewegung. Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein endet der Ostermarsch mit einer Abschlusskundgebung und einem Friedensfest im Hamburger Stadtteil St. Georg.

Thematisiert wurde die Rolle, die die Bundesregierung weltweit bei kriegerischen Auseinandersetzungen einnimmt. Sie ist durch Truppenentsendungen in Gebiete wie Afghanistan, Irak oder Mali direkt beteiligt und will ihr Rüstungsetat auf 70 Milliarden Euro sogar noch nahezu verdoppeln. Besonders verantwortlich macht sie sich jedoch durch die Verstrickung mit der deutschen Rüstungsindustrie. Große Mengen an Rüstungsexporten werden direkt an kriegstreibende Mächte genehmigt und sind mitverantwortlich für Tod und Leid von Hunderttausenden Zivilist*innen. Gleichzeitig befestigen Deutschland und Europa die Grenzen immer stärker, um den Menschen, die vor diesen Zuständen fliehen, ihr Recht auf Schutz und Zuflucht zu verwehren.

Bei dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf Efrîn ist das türkische Militär von Kopf bis Fuß mit verschiedenen Militärgütern aus Deutschland ausgestattet; viele davon werden vom Hamburger Hafen aus transportiert. Ein Redebeitrag von NAV-DEM, Demokratisches Gesellschaftszentrum für Kurd*innen in Deutschland, thematisierte die dramatische Lage in Efrîn und rief zu Widerstand und Solidarität auf.

„Wir als Menschen, die in Deutschland leben, tragen eine besondere Verantwortung für das Ende der Besatzung in Efrîn. Denn es ist die Bundesregierung, die schamlos und dreist Waffen an die Türkei liefert, die weiter Kredite an die Türkei vergibt und Investitionen tätigt, die vor den Kameras zur Situation in Efrîn schweigen und hinter verschlossenen Türen schmutzige Deals verabredet. Es ist eine Mischung aus Scham und Wut, die unseren Protest gegen die Doppelmoral Deutschlands antreibt. Wir wollen und können nicht akzeptieren, dass mithilfe deutscher Panzer und islamistischer Gruppen Efrîn besetzt wird.

Je mehr Deutschland und die Türkei gemeinsam im Nahen Osten Krieg verbreiten, desto entschlossener müssen wir Widerstand in Deutschland leisten!“