Hamburg, Berlin, Potsdam für Efrîn

Der 24. März wurde zum Welt-Efrîn-Tag ausgerufen. Rund um den Globus sind heute Menschen auf die Straße gegangen.

In Berlin demonstrierten heute etwa 600 Menschen durch Mitte und Kreuzberg gegen die Besetzung von Efrîn durch das Erdoğan-Regime und seine Milizen. Die Demonstration verlief trotz Provokationen türkischer Faschisten friedlich und entschlossen. Die Berliner Polizei stellte sich schützend vor „graue Wölfe“, die teilweise mit Gegenständen auf den Demonstrationszug zu werfen versuchten. Die Demonstrationsteilnehmer*innen ließen sich nicht provozieren. Durch die Straßen Berlins schallte die Parole „Erdoğan ist ein Mörder und Faschist". Insbesondere die Unterstützung des Erdoğan-Regimes durch die Bundesregierung und die EU mittels Waffenlieferungen und Geldzahlungen wurde scharf kritisiert.

Im Hamburg kamen zum Welt-Efrîn-Tag über tausend Menschen aus den unterschiedlichsten Zusammenhängen zu einer kämpferischen Demonstration durch die Innenstadt zusammen. Redner der GEW, des Hamburger Forums für Frieden und weltweite Abrüstung, des Arbeitskreises Verdi und von NAV-DEM verurteilten den türkischen Angriffskrieg und forderten die Bundesregierung auf, endlich zu handeln. Wolfgang Seibert von der Jüdischen Gemeinde Pinneberg erklärte sich solidarisch mit den YPG, YPJ und der PKK. Am Jungfernstieg verurteilte eine Vertreterin des Ezidischen Frauenrates den andauernden Genozid an den Ezid*innen.

An der Spitze der Demonstration lief ein großer Frauenblock. Ein internationalistischer Block mit der Parole „Gemeinsam Kämpfen gegen Faschismus“ rief immer wieder „Schulter an Schulter gegen Faschismus“. Mit Transparenten und Schildern wurde auch an Anna Campbell und Alina Sanchez erinnert, zwei Internationalistinnen, die vor kurzem ihr Leben in Rojava verloren haben.

Die Demonstration endete an der Sternschanze. 

Potsdam

Auch in Potsdam kamen heute 50 Demonstrant*innen zusammen.

Im Zentrum der Stadt Potsdam, am Platz der Einheit, kamen heute 50 Menschen zu einer Kundgebung zusammen, um sich öffentlich gegen den Krieg der Türkei und des IS in Efrîn zu stellen. Auf Transparenten und Schildern waren ihre Forderungen zu lesen: „Solidarität mit Efrîn! Stoppt den Krieg!” und „Keine Waffen für Erdoğan!”

Um die Passierenden auf den Genozid in Efrîn und die Bewaffnung der Türkei mit deutschen Waffen und Panzern aufmerksam zu machen, wurden gemeinsam Sprüche gerufen wie „Merkel finanziert, Erdoğan bombardiert!” oder „Überall ist Efrîn, überall ist Widerstand!”

Es gab ein offenes Megafon und der erste Sprecher erklärte, die Angriffe auf Efrîn seien auch „ein Angriff auf linke Werte in Deutschland: Werte wie Gleichberechtigung, Demokratie und ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft und verschiedener Religionen.”

Redebeiträge wurden sowohl auf Deutsch als auch auf Kurdisch gehalten. Ein Demonstrant, der selbst Verwandte in Efrîn hat, teilte seine persönlichen Erfahrungen von vor Ort und erklärte, es sei „nicht das erste Mal, dass die Türkei Kurdistan angreift und der Rest der Welt wegschaut.”

Als sich der Platz gut gefüllt hatte, wurde spontan beschlossen, über die Brandenburger Straße eine Demonstration zu veranstalten. Der Demonstrationszug verlief ohne Polizeibegleitung und erregte viel Aufmerksamkeit in der Einkaufsstraße. Viele Menschen solidarisierten sich mit Rufen wie „Türkei und Erdoğan - raus aus Kurdistan!” und „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan!”