Gute Stimmung bei Hungerstreikenden in Stuttgart

Dem Aufruf des kurdischen Dachverbands KCDK-E zu Solidaritätshungerstreiks in Europa folgen immer mehr Menschen. In Stuttgart wurde die Aktion heute ebenfalls von einer zweiten Gruppe übernommen.

Seit dem 7. November ist die HDP-Abgeordnete Leyla Güven im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) im Hungerstreik. Mit ihrer Protestaktion fordert die Politikerin ein Ende der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan, der seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung vor fast 20 Jahren in die Türkei auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert ist. Die Aktion von Leyla Güven, die auch Ko-Vorsitzende des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress) ist, weitete sich sehr schnell aus. Fast überall in Nordkurdistan und der Türkei finden in Dutzenden Städten Solidaritätshungerstreiks teil, auch in den Gefängnissen. Seit dem 6. Dezember werden auch Solidaritätsaktionen in Europa durchgeführt. Dem Aufruf des kurdischen Dachverbands KCDK-E folgen immer mehr Menschen, so auch in Stuttgart, wo die Aktion heute von einer zweiten Gruppe übernommen wurde.

Die Stimmung war schon am frühen Morgen gut. Nachdem das Aktionszelt auf der zentralen Marstallstraße nahe des Schlossparks aufgebaut war, begannen die Aktivist*innen zu singen und zu tanzen. Mit dabei sind auch diesmal wieder Pembuşah Özmen und Gıyasettin Yalçın, die von zahlreichen Solidaritätsbesuchen berichteten. Am Abend ging die Aktion wie gewohnt im Stuttgarter Gesellschaftszentrum der Kurdinnen und Kurden weiter. Morgen wird die Gruppe wieder in der Innenstadt zusammen kommen.