Zweite Gruppe übernimmt Kölner Hungerstreik

Der am 6. Dezember in Köln eingeleitete Solidaritätshungerstreik wurde heute von einer zweiten Gruppe übernommen. 50 Aktivist*innen aus ganz NRW beteiligen sich an der Aktion.

Am 7. November initiierte die im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) inhaftierte HDP-Abgeordnete Leyla Güven mit ihrem Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan einen Massenprotest, an dem sich mittlerweile unzählige Menschen weltweit beteiligen. Unter dem Motto „Leyla Güvens Forderungen sind auch unsere Forderungen“ finden in zahlreichen Städten Europas, der Türkei sowie in allen Teilen Kurdistans Solidaritätshungerstreiks statt. Wie in weiteren Orten auch wurde die Aktion in Köln vergangenen Donnerstag eingeleitet. Dort findet der Hungerstreik in dreitägigem Turnus statt. Heute ist der Protest von einer zweiten Gruppe übernommen worden. 50 Aktivist*innen aus ganz NRW beteiligen sich an der Aktion, die vor dem Kölner Dom stattfindet.

Mit einer Erklärung an die Presse fiel am Vormittag der Startschuss des Hungerstreiks. Die Teilnehmenden verteilten Flyer an die Passant*innen, um über die Hintergründe der Aktion zu informieren. Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 aus Kenia in Isolationshaft auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer. Seit mehr als sieben Jahren wird ihm der Zugang zu seinem Rechtsbeistand verwehrt. Seit April 2015 ist Imrali vollständig von der Außenwelt isoliert. Es gibt somit weder eine Kommunikation mit Öcalan, noch mit seinen drei Mitgefangenen Hamili Yıldırım, Ömer Hayri Konar und Veysel Aktaş. Der türkische Staat verstößt somit ganz klar gegen Menschenrechte.

In Köln wurden die Hungerstreikenden heute von den ehemaligen HDP-Abgeordneten Besime Konca, Dilek Öcalan und Ahmet Yildirim besucht. Sie drückten ebenfalls ihre Solidarität mit Leyla Güven aus und forderten die Aufhebung der Isolation auf Imrali.