Gut 250 Demonstrierende sind Sonntagfrüh in der schweizerischen Gemeinde Morges aufgebrochen, um das nächste Etappenziel Gland zu erreichen. Der dreitägige Marsch der Initiative „Defend Kurdistan“ hatte gestern unter dem Motto „Kurdistan gegen die türkische Besatzung verteidigen“ in Lausanne begonnen. Am Montag soll die Demonstration die Stadt Genf erreichen. Mit der Aktion soll ein Zeichen gesetzt werden, dass eine Neuauflage des Lausanner Vertrags nicht in Frage kommt. Das Abkommen legte am 24. Juli 1923 nicht nur die heutigen Staatsgrenzen der Türkei fest, sondern auch die Teilung Kurdistans. Mit einem Federstrich wurden die Kurden zu Türken, Iranern, Irakern und Syrern.
Die Wegstrecke zwischen Morges und Gland beträgt knapp 24 Kilometer. Los ging es mit einer kurzen Auftaktkundgebung im Unabhängigkeitspark Parc de l'Independance. Salih Saglam vom Organisationskomitee informierte zunächst über die Hintergründe der Demonstration. Anschließend sprach der kurdische Politiker Serhat Agirî und thematisierte den kurdischen Widerstand gegen das türkische Besatzungs- und Völkermordkonzept.
Unter Fahnen verschiedener Gruppen und Initiativen der kurdischen Frauen- und Befreiungsbewegung sowie lautstarken Parolen setzte sich der Zug in Bewegung. Es wird erwartet, dass die Demonstration in den nächsten Stunden in Gland ankommt. Dort wird der Abend mit einer Podiumsdiskussion und einem Konzert von einer Band der kurdischen Kulturbewegung TEV-ÇAND beendet.