Gewalt an weiblichen Gefangenen in Wan

In den überfüllten Haftanstalten in der Türkei sind Menschenrechtsverletzungen ein Dauerzustand. In Wan sind weibliche Gefangene bei der Verlegung in andere Zellen angegriffen worden.

Im T-Typ Gefängnis von Wan (Van) sind weibliche Gefangene bei der Verlegung in andere Zellen angegriffen worden. Der Vorfall ereignete sich bereits vor vier Tagen und wurde von Angehörigen der Gefangenen öffentlich gemacht. Demnach hatten sich die Frauen geweigert, in andere Hafträume verlegt zu werden. Daraufhin stürmte das Gefängnispersonal die Zellen und führte die Verlegung von insgesamt vier Frauen unter Anwendung von Gewalt durch. Zwölf weitere Frauen wurden ebenfalls körperlich angegriffen.

In dem Hochsicherheitsgefängnis sind unter anderem die per Notstandsdekret abgesetzte Ko-Bürgermeisterin von Licê, Rezan Zuğurli Ataş und die 72-jährige Site Gören inhaftiert. Letztere kann seit dem Angriff einen Arm kaum noch bewegen. Die Gefängnisleitung verwehrt ihr zudem eine medizinische Untersuchung durch einen Gefängnisarzt. Bei den Gefangenen, die in einen anderen Trakt verlegt wurden, handelt es sich unterdessen um Rezan Zuğurli Ataş, Site Gören, Medya Aslan und Medya Çınar.