„Genozide im Nahen Osten und Perspektiven für eine Aussöhnung”

Kurd-Akad, das Netzwerk kurdischer Akademiker*innen e.V., veranstaltet am 14. April einen Konferenz zu Genoziden im Nahen Osten in Frankfurt.

Das Netzwerk kurdischer Akademiker*innen (Kurd-Akad) veranstaltet am 14. April eine Konferenz zum Thema „Genozide im Nahen Osten und Perspektiven für eine Aussöhnung”.

2018 – 103 Jahre nach dem Genozid an den Armeniern und 80 Jahre nach dem Genozid in Dersim – ist, insbesondere in der Türkei, noch immer keine umfassende Debatte über diese Verbrechen möglich. Als Resultat dieser mangelnden Aufarbeitung ist der Nahe Osten weiterhin Schauplatz ethnisch und konfessionell konnotierter kriegerischer Handlungen. Der Genozid an den Eziden ist das jüngste Beispiel hierfür.

Der kritische Umgang mit der Geschichte ist jedoch unabdingbar sowohl für die Befriedung der Region, als auch die Entstehung einer demokratischen politischen Kultur.

Die demokratische Autonomie ist die Perspektive der kurdischen Seite für die Region, welche ihren Ausdruck in den autonomen Regionalverwaltungen in Rojava/Nordsyrien, in denen die verschiedenen Ethnien und Glaubensgemeinschaften gleichermaßen vertreten sind, und den Kommunalverwaltungen der DBP in Nordkurdistan/Türkei, zumindest vor ihrer Besetzung durch vom Innenministerium bestimmte Zwangsverwalter, findet.

Mit der Konferenz sollen nach Angaben der Veranstalter die Genozide in der Region in ihrem historischen Kontext sowie ihre Auswirkungen aufgearbeitet und demokratische Perspektiven für den Nahen Osten vorgestellt werden. In zwei Foren werden moderiert von dem Politikwissenschaftler Ismail Küpeli sowie der Ärztin und Vorsitzenden von Kurd-Akad, Dersim Dağdeviren, Inputs von den Historikern Dr. Mihran Dabag, Mehmet Bayrak und Michael Knapp sowie dem Psychologen Dr. Ian Ilhan Kizilhan und der Ko-Bürgermeisterin von Cizîr, Leyla Imret, gegeben werden. Die Abschlussdiskussion wird von dem Sozialarbeiter Cihan Ünlübayir (Kurd-Akad) moderiert.

Die Konferenz beginnt um 13.00 Uhr im Saalbau Bockenheim in Frankfurt am Main.