Gefallenenfamilien protestieren gegen Grabschändung

In Dortmund haben Angehörige von Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes gegen die systematische Zerstörung von Guerillagräbern in der Türkei protestiert.

Vor dem Hauptbahnhof in Dortmund haben Angehörige von Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes auf die systematische Zerstörung von Guerillagräbern in der Türkei aufmerksam gemacht und die europäischen Staaten aufgefordert, die Zusammenarbeit mit der Erdogan-Regierung zu beenden.

Organisiert war die Protestaktion von KOMAW, einer europaweiten Institution der Angehörigen von Menschen, die im kurdischen Befreiungskampf ums Leben gekommen sind oder vermisst werden. In einer in Dortmund vorgetragenen Erklärung von KOMAW hieß es: „Der faschistische türkische Besatzerstaat lässt nicht einmal die Toten in ihren Gräbern ruhen.“

Die Türkei unter der Regierungskoalition AKP und MHP setze als Nachfolgerin des Osmanischen Reiches dessen brutale Tradition fort, so die Erklärung, in der auf den aktuellen Vernichtungsfeldzug gegen Friedhöfe und Guerillagräber in Nordkurdistan aufmerksam gemacht wurde. Auch die Verstümmelung von Leichen sei Teil dieser Praxis. Die türkische Aggression betreffe jedoch nicht nur Nordkurdistan, sondern auch Rojava und Südkurdistan. In Libyen setze die Türkei islamistische Söldner für ihre Ziele ein.

An die europäischen Staaten appellierte KOMAW: „Überprüft eure militärischen und wirtschaftlichen Beziehungen zur Türkei. Sagt ‚Nein‘ zu dieser Barbarei, werdet nicht Teil davon!“