Gedenkkundgebung für Halim Dener

Die Kampagne Halim Dener ruft zum Gedenken an den vor 26 Jahren in Hannover erschossenen kurdischen Jugendlichen auf.

„Am 30. Juni 1994 starb der sechzehnjährige Halim Dener durch einen Schuss aus der Waffe eines deutschen Polizisten”, erklärt die Kampagne Halim Dener und ruft zum 26. Todestag zu einer Gedenkkundgebung auf. Die Kundgebung am Tatort Steintorplatz in Hannover beginnt am 30. Juni um 19 Uhr. In dem Aufruf der Kampagne heißt es weiter:

„Halim floh als unbegleiteter Minderjähriger aus seiner kurdischen Heimat vor Folter, Krieg und Zerstörung, mit denen der türkische Staat den kurdischen Freiheitskampf unterdrückte. Doch auch in Deutschland war und ist die kurdische Bewegung mit Repression konfrontiert. Gegen Kurd*innen wurde Anfang der 1990er Jahre in der politischen und medialen Öffentlichkeit aggressiv Stimmung gemacht. Die Hetze machte sich auch in der Strategie der deutschen Polizei bemerkbar: Kurd*innen und alle, die dafür gehalten wurden, galten als gefährlich und wurden mit gezogener Waffe kontrolliert. Diese rassistische Polizeipraxis wurde Halim zum Verhängnis – nachdem er beim Plakatieren für eine kurdische Organisation von zwei Polizisten gestellt wurde floh er, während dieser Flucht traf ihn der Schuss aus der Waffe eines der Beamten. Wie es passieren konnte, dass sich der Schuss aus der Waffe eines erfahrenen SEK-Beamten ‚aus Versehen‘ löste und den sechzehnjährigen Jungen tödlich traf, konnte nie befriedigend geklärt werden. Der Polizist wurde im Strafprozess freigesprochen, wie in so vielen Fällen rassistischer Polizeigewalt in Deutschland.

Am 30. Juni 2020, dem 26. Todestag von Halim Dener, wollen wir am damaligen Tatort am Steintorplatz gemeinsam an ihn gedenken, und an seinen Kampf und sein Opfer erinnern. Dies wollen wir so gestalten, dass es für alle sicher ist. Wir halten einen Abstand von zwei Metern und tragen Mund-Nasen-Schutz. Die Kundgebung beginnt um 19 Uhr. Bringt Blumen, Kerzen, Bilder u.ä. mit, um an Halim zu erinnern.”