Mehmet Aksoy (Nom de Guerre: Fîraz Dağ) war Filmemacher, Journalist und eine inspirierende Persönlichkeit. Er fiel im Alter von 32 Jahren, als er eine Operation der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gegen den Islamischen Staat dokumentierte. Am 26. September 2017 kam er in einem Hinterhalt des IS ums Leben. Heute findet zwischen 13.00 und 15.00 Uhr ein Gedenken an den Kämpfer und Künstler an seinem Grab auf dem Highgate Friedhof in London statt. Am Sonntag findet darüber hinaus im kurdischen Zentrum in London Harringey eine Gedenkveranstaltung statt.
Mehmet Aksoys Familie stammt aus Elbistan in Nordkurdistan. Er wurde in Meletî (Malatya) als ältestes Kind von Zeynep und Kalender Aksoy geboren. Als er vier Jahre alt war, zog seine Familie nach London. Dort besuchte er das Leyton und das Barnet College und begann sich als Teenager im Kurdischen Gemeindezentrum im Zentrum Londons zu engagieren. Er lernte dadurch den kurdischen Freiheitskampf immer besser und genauer kennen. Bedeutend für seine politische Entwicklung waren insbesondere die Auseinandersetzung mit den Schriften des Aktivisten der „Black Panther Party” George Jackson und die Ideen Abdullah Öcalans zum demokratischen Konföderalismus.
Nach seinem erstklassigen Abschluss in Filmwissenschaften an der Queen Mary University of London im Jahr 2007 arbeitete Mehmet als Redakteur der Website kurdish.com, war aber auch Gründungsherausgeber eines internetbasierten Nachrichtenportals namens The Region und der Website kurdishquestion.com, einer Seite, die sich mit Informationen, Nachrichten und Analysen zu allen kurdischen Themen auseinandersetzt.
Parallel zu seinen journalistischen Bemühungen blieb er am Film interessiert und absolvierte 2014 einen MA in Filmproduktion an der Goldsmiths University of London: Sein Film Panfilo (2014), ein apokalyptisches Märchen über drei Generationen von Männern, die sich mit Verlust und Tod im ländlichen Italien abfinden, gewann Preise beim italienischen Kurzfilmfestival und bei den UK Student Film Awards.
Auch als Programmdirektor des jährlichen Londoner Kurdischen Filmfestivals war er aktiv und nahm zudem an vielen Protestaktionen zur Verteidigung von Rojava mit Megaphon und Transparent teil.
Die Familie von Mehmet lädt alle Aktivist*innen herzlich ein, heute das Grab von Mehmet gemeinsam zu besuchen.